Besser hätte es nicht laufen können: Die Veranstalter strahlten über das ganze Gesicht, die Besucher waren begeistert und die Künstler schwärmten von der genialen Location. Es war die "Feuertaufe" in doppelter Hinsicht: Für das Foyer der Mehrzweckhalle als neue, regelmäßige Konzertarena und für die Verantwortlichen der Kem-Event GmbH und deren "Händchen", die richtige Formation für die Premiere zu verpflichten. "So etwas hat Kemnath noch nicht gesehen und gehört", war einer der Kommentare, die man in der Konzertpause hören konnte. Und dieser Einschätzung kann vollumfänglich zugestimmt werden.
Wie Party im Wohnzimmer
Auch wenn es die Musiker von Django 3000 zuvor schon angekündigt hatten, ohne Bühne zu spielen: So richtig vorstellbar war das in der Theorie nicht. Der Abend bewies allerdings, dass dieses Konzept fulminant aufging. Die vier Musiker - Kamil Müller, Florian Starflinger, Korbinian Kugler und Flurin Mück - hatten sich mit ihren Instrumenten in der Mitte des Foyers versammelt und waren von den Besuchern mehr oder weniger "umzingelt". Jegliche Distanz war aufgehoben, Künstler und Besucher hatten sich zu einer großen Einheit verbunden, Tuchfühlung war angesagt. Eine etwas größer gehaltene Wohnzimmer-Party mit rund 150 Mitwirkenden - ja, das trifft es wohl am ehesten.
Wer Django 3000 kennt, weiß, dass die Musik so richtig fetzen kann. Das war auch in der "Unplugged"-Variante so, die in Kemnath über die Bühne ging. Gypsy-Sound und -Leidenschaft brauchen keine gigantischen Verstärker, sondern nur die richtigen Blutbahnen, in denen sie fließen können. Bei den vier "Djangos" war dies auf jeden Fall Fakt. Und bei den Zuhörern auch: Klar, da waren viele Fans aus der ganzen Region darunter, die die Combo nicht zum ersten Mal erlebten und extrem textsicher waren. Erst im vergangenen Sommer begeisterten die Musiker bei den "Luisenburg-Festspielen". Doch man musste wirklich kein ausgewiesener Django-3000-Experte sein, um an diesem Abend enormen Spaß zu haben: Sound und Rhythmus steckten an, machten es fast unmöglich, still am Platz sitzen zu bleiben. Der sprichwörtliche Funke, der überspringt, war gut zwei Stunden lang ein richtiges Feuerwerk. Es wurde getanzt, mitgeklatscht, mitgesungen.
Cover vom "Stones"-Cover
"Da Wuide und da Deife", "Wuid und Laut", ein fulminantes Cover von Karel Gotts "Rot und Schwarz" ("Paint it black" von den Rolling Stones ) und natürlich "Heidi" - das waren einige der Stimmungsgaranten. Die Balkan-Beats hatten Klasse, das Zusammenspiel funktionierte perfekt, vor allem die Geigenklänge waren es, die immer wieder beim Zuhören berührten. Lange anhaltenden Applaus gab es nicht nur zum Abschluss. Die nächsten Konzerte können kommen, der Kultur in Kemnath tut die Kem-Event GmbH der Stadt auf alle Fälle gut.
Weitere Konzerte im Foyer
- 24. Februar, 20 Uhr, Troglauer unplugged (Kem-Event GmbH)
- 16. März, 19.30 Uhr, UDO - Markus Engelstaedter und Bernd Meyer (Kem-Event GmbH)
- 25. März, 20 Uhr, Hubert Treml und Franz Schuier - Ein Abend mit b.o.s.s. (Stadt Kemnath)
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.