Kemnath
22.11.2019 - 14:38 Uhr

Einblick in jüdische Gemeinde in Bayreuth

Wenige Tage nach dem 81. Gedenktag an die Reichspogromnacht (9./10. November 1938) trafen sich Kemnather Mittelschüler in der Bayreuther Synagoge mit einem Rabbiner.

Über eine Stunde lang hörten die Mittelschüler dem Rabbiner sehr aufmerksam zu. Bild: jzk
Über eine Stunde lang hörten die Mittelschüler dem Rabbiner sehr aufmerksam zu.

"Das ist die älteste durchgängig betrieben Synagoge Deutschlands", erfuhren die Gäste aus der sechsten Klasse (Klassenlehrerin Marie Bocka) und der 7aM (Johannes Birkner). Sie wurde in dieser Schreckensnacht wegen der unmittelbaren Nähe zum Markgräflichen Opernhaus zwar verwüstet, aber nicht in Brand gesteckt. Die Nationalsozialisten hatten Angst, das historische Opernhaus könnte auch ein Raub der Flammen werden. Die Synagoge ist das Gebetshaus der Israelitischen Kultusgemeinde in Bayreuth, der etwa 600 jüdische Bürger angehören. "Regelmäßig sind 50 bis 60 beim Gebet anwesend", erzählte der Rabbiner. Die ersten Menschen jüdischen Glaubens hätten sich in Bayreuth Mitte des 13. Jahrhunderts angesiedelt. 1515 wurden sie vertrieben. Nur noch einzelnen Juden wurde später der Zuzug gestattet, meist aus geschäftlichen Gründen. Die heutige jüdische Gemeinde entstand 1759.

Bei Sanierungsarbeiten wurden 2009 in einem Hohlraum auf dem Dachboden alte Schriftrollen und weitere aus dem Gebrauch genommene religiöse Gegenstände gefunden. Im Januar 2010 wurde der Fund vom Genisaprojekt Veitshöchheim fachgerecht geborgen und in den folgenden Monaten inventarisiert. Seit Juli 2014 ist der Fundbestand der Bayreuther Genisa in einer Online-Präsentation einzusehen.

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.