Kurz nach der Eröffnung der Sonderausstellung "Schlossleben - Herrschaft und Gut Wolframshof in frühen Fotografien" im Heimat- und Handfeuerwaffenmuseum des Heimatkundlichen Arbeits- und Förderkreises Kemnath und Umgebung (HAK) waren die Inzidenzwerte dramatisch angestiegen. Museumsbesuche waren nicht mehr möglich. Jetzt bot Hans Rösch an zehn Tagen oder nach telefonischer Vereinbarung Führungen in Kleingruppen an. Dabei achtete er genau auf die Einhaltung der coronabedingten Schutzmaßnahmen. Der Eintritt war frei.
Anton Heindl überlassen
Die Angehörigen der Freiherrn von Lindenfels und des Grafen Maximilian von Feilitzsch, des Innenministers unter König Ludwig II., hatten für den HAK ihre historischen Fotoalben geöffnet und gewährten dadurch Einblicke in das Leben der Herrschaft und des Gutes Wolframshof vom 19. bis ins 20. Jahrhundert. Durch seine fundierten heimatkundlichen Arbeiten über das Schloss Wolframshof und deren Bewohner hatte sich der damalige Museumsleiter Anton Heindl das Vertrauen der Familie erworben. Historische Fotografien und Dokumente geben Impressionen vom Alltag des adeligen Landlebens im Kemnather Land. Die Ausstellung, die das HAK-Museumsteam mit Tatjana Guth, der Tochter des letzten Wolframshofer Barons Max Wolf von Lindenfels, und Christiane von Sobbe, einer Großcousine seiner Gattin Christa von Lindenfels (Christa von der Schulenburg), gestaltet hat, gliedert sich in folgende Themenfelder: Schloss, Inneneinrichtung des Schlosses, Familie und Gutshof.
Zu sehen sind auf den über 50 Schwarz-Weiß-Fotografien unter anderem die Innenräume des Schlosses wohl vor dem Schlossbrand 1920, die sogenannte Hohenzollerntafel, die Kutschenauffahrt vor der Freitreppe des Schlosses, das Personal, eine Landpartie, mehrere Familienmitglieder, das Hexenhäusl als Taglöhnerunterkunft, der Schlossfriedhof mit der Grabkapelle, das Wappen des Freiherrn von Lindenfels und der verheerende Schlossbrand 1920. Zu besichtigen war außerdem ein Modell des Wolframshofer Schlosses für den Vorgarten.
1054 erstmals erwähnt
Bei seinem sehr informativen Vortrag ging HAK-Ehrenvorsitzender Hans Rösch ausführlich auf die wechselhafte Geschichte des ehemaligen Wasserschlosses Wolframshof ein, das 1054 erstmals urkundlich erwähnt wurde.
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