Der Kemnather Ehrenbürger und ehemalige Unternehmer Edi Ganssmüller feierte am Donnerstag seinen 99. Geburtstag. Ganssmüller ist nicht nur der einzige lebende Kemnather Ehrenbürger, sondern auch der älteste Kemnather. Zum Gratulieren kamen neben der Familie, Verwandtschaft und Freunde auch Kemnaths Bürgermeister Roman Schäffler.
Als 25-Jähriger war Ganssmüller 1948 aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft nach Kemnath gekommen und hatte seine erfolgreiche Karriere gestartet. Der Textilingenieur arbeitete sich empor: Aus dem Mitarbeiter in der Strickerei von Heinz Fischer wurde selbst ein erfolgreicher Unternehmer. 1958 gründete er in Bayreuth eine Fabrik für Stoffhandschuhe, fünf Jahre später verlegte er den Firmensitz nach Kemnath in die Wunsiedler Straße. Bis zum Ende seines aktiven Unternehmerlebens 1987 hatte Ganssmüller mit der Herstellung von Handschuhen und Bademoden vielen Menschen aus der Region Arbeit geboten. Die Firma war ein sehr guter Steuerzahler, so dass auch Bürger und Kommune erheblich davon profitiert haben. Vielen Arbeitnehmern hatte Ganssmüller eine gesicherte Existenz gegeben.
Die Ehrenbürgerwürde wurde dem Jubilar im Jahr 2003 verliehen. Der damals amtierende Bürgermeister Werner Nickl hatte in seiner Laudatio nicht nur die unternehmerischen Erfolge Ganssmüllers hervorgehoben, sondern ihn auch als „überaus sozial eingestellten Menschen“ gewürdigt. „Ihre größte Freude ist es, wenn Sie anderen Freude bereiten können“, stellte Nickl damals fest. Untrennbar verbunden mit dem Jubilar sind die sogenannten „Ganssmüller“-Fahrten für Senioren. Nach einem Oberschenkelhalsbruch befindet sich Ganssmüller gerade auf dem Weg der Besserung und hat in den vergangenen Wochen enorme Fortschritte gemacht: Mittlerweile sind sogar wieder Spaziergänge mit Ehefrau Ingrid in die Kemnather Innenstadt möglich.
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