Im Juli vergangenen Jahres hat eine Sturzflut im Westen Deutschlands eine weitreichende Katastrophe verursacht, die zahlreiche Menschenleben gekostet, ganze Existenzen "davongespült" und vernichtet hat. Die Auswirkungen vor Ort sind noch immer spürbar. "Es sind nicht nur Familien zerrissen, Häuser, Existenzen und Lebenswerke zerstört worden, sondern auch psychische Krisen mit weitreichenden Folgen entstanden", bringt es Feuerwehrvorsitzender Marco Schäffler bei einer Spendenübergabe auf den Punkt.
Die Feuerwehr Kemnath hatte zum Jahresbeginn eine Spendenaktion mit der Stadt Kemnath und dem Kreisfeuerwehrverband ins Leben gerufen. "Wir für Dernau", steht auf der Webseite der Feuerwehr Kemnath. "Die Stadt Kemnath unterstützte die Flutopferhilfe in vielerlei Hinsicht, von Spenden bis zur Beteiligung an Hilfstransporten", erörtert Bürgermeister Roman Schäffler. "Und wir sind sehr stolz darauf, dass die Feuerwehr Kemnath eine Hilfsaktion ins Leben gerufen hat - von Kameraden, für Kameraden." Auch auf das eigens erstellte Werbevideo bei Youtube ging das Stadtoberhaupt lobend ein.
Man habe sich laut Schäffler, "Dernau herausgepickt", um "vor Ort gezielt helfen zu können". Die Spenden sollen auch sicher dort ankommen, wo sie gebraucht werden, macht das Kemnather Stadtoberhaupt erneut deutlich.
Sondersitzung im Februar
Im Februar hatte sich die Feuerwehr Kemnath zu einer Sondersitzung getroffen und den Spendenaufruf für die Kameraden in Dernau gestartet. "Leider konnten wir mit unserem Katastrophenschutzequipment, dem Hilfeleistungskontingent vom Landkreis Tirschenreuth, nicht direkt bei der Bekämpfung der Schadenslage im Katastrophengebiet einwirken. Umso mehr sehen wir uns jetzt in der Pflicht, die Feuerwehr Dernau beim Wiederaufbau zu unterstützen. Mit Spenden wollen wir gezielt und effektiv helfen", betonte Feuerwehrkommandant Peter Denz damals. Unterstützung hätten mehrere Einsatzkräfte mit Fahrzeugen beim Transport von Hilfsgütern in Form von Baumaterial, der Aktion von Holger Pühl, ins Ahrtal geleistet.
Bei der Spendenübergabe vor dem Feuerwehrhaus in Kemnath überreichten Ely Eibisch und Thomas Purucker von den Kulturfreunden Kaibitz 500 Euro. "Das Geld stammt aus Einnahmen aus einem gemeinsamen Fest mit dem HAK und wurde aufgestockt", erzählt Eibisch. Mit Blick in die Ukraine werde schnell vergessen, welches Leid die Mitmenschen auch in Deutschland vor wenigen Monaten bei der Flutkatastrophe erlitten haben.
Weitere 500 Euro überreichten Kommandant Richard Prieschenk und Zweiter Vorsitzender Andreas Schraml von der Feuerwehr Atzmannsberg-Köglitz. "Einstimmig fiel der Beschluss in unserer Jahreshauptversammlung, dass wir die Hilfsaktion, die die Feuerwehr Kemnath ins Leben gerufen hatte, mit 500 Euro unterstützen und damit unseren Kameraden in Dernau helfen", berichtet Schraml. "Neben der inszenierenden Feuerwehr Kemnath hat sich auch die Feuerwehr Atzmannsberg-Köglitz dankenswerterweise bereiterklärt zu spenden. Ich hoffe, dass wir durch euer vorbildliches Handeln weitere Nachahmer aus dem Kreisfeuerwehrverband finden", betonte Bürgermeister Roman Schäffler.
Einen Spendenscheck über 1000 Euro überreichte Anna Burbach von der Autowaschanlage Burbach in Kemnath. Auch ihr war es wichtig, dass gezielt geholfen werden kann. "Die Menschen der Flutkatastrophe, welche sich im letzten Jahr ereignete, dürfen nicht vergessen werden und brauchen Unterstützung", meint Anna Burbach bei der Spendenübergabe.
Feuerwehrvorsitzender Marco Schäffler, Feuerwehrkommandant Peter Denz und Bürgermeister Roman Schäffler dankten für die "frisch eingegangenen Spenden".
Schaden an Inventar und Ausrüstung
Kommandant Denz ging auf die Strukturen der Verbandsgemeinden und Feuerwehren in Rheinland-Pfalz ein. Zudem informierte der Kemnather Feuerwehrvorsitzende, dass der Feuerwehr Dernau nicht nur Schaden an der Feuerwehrausrüstung entstanden ist, sondern auch am Vereinsinventar.
"Auf 54.000 Euro beziffert sich alleine das durch die Flut zerstörte Vereinsinventar", weiß Marco Schäffler. "Klar können die Spenden das Leid nicht mindern, aber die entstandenen Schäden kompensieren und helfen, Strukturen wieder aufzubauen, die Einsatzbereitschaft der Feuerwehren in Form von Ausrüstung zu stärken."
"Auch einige Privatleute haben gespendet", lobte Bürgermeister Schäffler und blickte auf die seither zusammengekommene Summe. Roman Schäffler plädierte erneut dafür, sich an der Spendenaktion zu beteiligen. "Gemeinsam können wir den Kameraden in Dernau gezielt helfen."
Spendenkonto
- Die Feuerwehr Kemnath weist auf ihrer Internetseite auf die Aktion hin. "Jeder kann helfen" heißt es da, und weiter: "Unterstützen Sie, Ihre Firma oder Ihr Verein die Hilfsaktion und sorgen damit wieder für mehr Sicherheit im Ahrtal, indem die Feuerwehr Dernau unterstützt wird."
- Spenden können eingezahlt werden auf folgendes Konto: IBAN: DE05 7706 9764 0000 2122 29, Empfänger: Stadt Kemnath - Verwendungszweck: Brandschutz
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