Kemnath
23.08.2018 - 14:34 Uhr

Im Frühjahr zurück ins Rathaus

Die Sanierung des Rathauses "läuft gut". Bürgermeister Werner Nickl zeigt sich mit dem Baufortschritt sehr zufrieden. Dennoch muss die Stadt von einem Vorhaben abrücken.

Das Kemnather Rathaus versteckt sich derzeit noch hinter Gerüst und Transparenten. Bild: stg
Das Kemnather Rathaus versteckt sich derzeit noch hinter Gerüst und Transparenten.

Kemnath. (luk) Lange hat Werner Nickl gehofft, noch in diesem Jahr in ein fertig saniertes und modernisiertes Rathaus einziehen zu können. Doch daraus wird nichts. Als neuen Termin für die Rückkehr der Verwaltung von der Wunsiedler Straße an den Stadtplatz nennt der Rathauschef nun Ende März/Anfang April. Diese Frist möchte er "unter allen Umständen einhalten".

Als Grund für die Verzögerung nennt Nickl die "extrem angespannte Lage am Baumarkt". Die Firmen seien mit Aufträgen proppenvoll. Wenn es dann bei einem Gewerk zu Verzögerungen komme, "schlägt das durch". Aufgrund der Auslastung gingen von Firmen zudem keine oder kaum Angebote ein, wenn ihnen Fristen für die Fertigstellung gesetzt werden. Und wenn doch, dann müsste die Stadt möglicherweise einen höheren Preis dafür zahlen. Die Terminverschiebung nehme außerdem Druck von den Unternehmen. "Sie haben dann mehr Zeit, um ein Angebot abzugeben."

Den bisher tätigen Unternehmen zollt das Stadtoberhaupt ein Lob. Sie hätten sich "angestrengt und machen eine sehr gute Arbeit". Er sei dankbar, dass fast ausschließlich Betriebe aus der Region zum Zuge gekommen seien. Es sei schon von Vorteil, wenn zum Beispiel ein Elektriker für die weitere Betreuung der Anlagen in Reichweite sei. Bei den Innenarbeiten ist inzwischen das Verputzen des Erdgeschosses abgeschlossen, entsprechende Arbeiten im Obergeschoss laufen noch. Voraussichtlich ab 27. August wird der Estrich auf beiden Etagen eingebracht. "Der muss dann ein bis zwei Wochen stehen", bevor mit der Elektro-, Sanitär- und Heizungsinstallation oder der Deckenabhängung fortgefahren werden könne, erklärt Nickl. Der neue Zeitplan sieht vor, dies alles bis Ende Januar abzuschließen, damit im Februar und März die Restarbeiten erledigt werden können.

Gegen Mitte September soll zudem mit den Außenanlagen begonnen werden. Vorgesehen ist, den Innenhof zur Trautenbergstraße hin um bis zu einem halben Meter anzuheben. Dort entsteht über einen neuen Anbau ein barrierefreier Zugang. In diesem Zuge soll die Firma Bierschenk aus Kirchenpingarten noch 2018 auch den Bereich des Nebenausgangs zur Polizei hin neu gestalten.

Noch ausgeschrieben werden müssen laut Bürgermeister die Brandschutztüren. In Vorbereitung sei die Ausschreibung der Möbel. Bei allen anderen Gewerken sei dies bereits erledigt. Bauausschuss und Stadtrat haben sich dafür ausgesprochen, im Erdgeschoss Granitplatten als Boden zu verlegen. Lediglich der Sitzungssaal erhält einen Holzboden. Im Obergeschoss sind als Belag Eichenmassivbretter als Belag vorgesehen.

Präsentationen und dergleichen können die Stadträte künftig auf mehreren Bildschirmen mitverfolgen. Von allen Plätzen habe man darauf freien Blick, erläutert Nickl. Auch im Flur davor werde ein Übertragungsgerät stehen, sollte der Sitzungssaal einmal nicht alle Zuhörer fassen können. Dieser erhält darüber hinaus Akustikdecken, die auch als gestalterisches Element dienen, sowie eine Lüftungsanlage, "wenn es mal allzu hitzig zugeht", scherzt der Rathauschef.

Der veranschlagte Kostenrahmen von 5,1 Millionen Euro kann "nach den bisherigen Ausschreibungen und Ausgaben" eingehalten werden, freut sich Nickl, was angesichts der Dimension der Maßnahme "eigentlich erstaunlich ist". Dies schreibt er unter anderem einem guten Baucontrolling durch Roland Sächerl von der Bauverwaltung sowie einer "intensiven Vorbereitung und Planung" zu. Auch gebe es nahezu wöchentlich Jour-fix-Termine der Stadt mit den Fachplanern.

Wenn das Rathaus einmal fertig ist, werden die Behördengänge "für die Bürger komfortabler", ist sich der Hausherr sicher. So seien die kundenintensiven Stellen wie Einwohnermeldeamt, Bauamt und Zulassungsstelle im Erdgeschoss zusammengefasst. Dazu seien dann auch dank eines eingebauten Aufzugs, der im Winter in einen bereits vorhandenen Schacht eingebaut wird, alle öffentlichen Bereiche barrierefrei zugängig.

Bevor die Mitarbeiter im Frühjahr in das Gebäude zurückkehren, wird Anfang kommenden Jahres schon die Registratur umziehen. Das dafür vorgesehene Dachgeschoss werde am ehesten fertig. Damit alles so glatt läuft wie vor zwei Jahren beim Auszug, wird es für die Beschäftigten wegen des Umzugs eine Woche Urlaubssperre geben. Auch sollen sie - wie damals - alles, was nicht mehr benötigt wird, aussortieren. Nickl rechnet damit, dass die Verwaltung dann ein oder zwei Tage geschlossen sein wird, um unter anderem die EDV einzurichten. Es werde aber in dieser Zeit wieder einen Notdienst geben. "Damit die Bürger sehen, was wir mit dem Geld gemacht haben", soll es nach der Rückkehr auch so etwas wie einen Tag der offenen Tür geben, kündigt Nickl an.

Ein bisschen was ist noch zu tun: Bürgermeister Werner Nickl (von links), Malermeister Jürgen Thiel, Bauamtsleiter Roland Sächerl und Projektleiter Manuel Peetz stehen im künftigen Einwohnermeldeamt. Bild: stg
Ein bisschen was ist noch zu tun: Bürgermeister Werner Nickl (von links), Malermeister Jürgen Thiel, Bauamtsleiter Roland Sächerl und Projektleiter Manuel Peetz stehen im künftigen Einwohnermeldeamt.
 
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