Es war – salopp gesprochen – ein Riesending, das da am Sonntag über die Bühne ging: Schon allein der Kirchenzug – unter anderem mit unzähligen Fahnenabordnungen, so gut wie allen Ministranten der Pfarrei, den Kommunionkindern – war ein Superlativ. Selten war der Zug vom Gesellenhaus zur Stadtpfarrkirche, der von der Stadtkapelle angeführt wurde, in der Vergangenheit ähnlich lang.
Vor der Kirche war ein Blumenteppich gelegt worden, an dem Bischof Charles Palmer-Buckle vom Kinderchor bereits musikalisch begrüßt wurde. Weitere Zelebranten des anschließenden Gottesdienstes waren Stadtpfarrer Thomas Kraus, sein Vorgänger Pfarrer Konrad Amschl sowie der aus Kemnath stammende Militärpfarrer Thomas Pinzer. Musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst neben dem Kinderchor von den Brückenbauern, dem Kammerchor und Organistin Steffi Wöhrl.
"Ich will euch lachen sehen"
„I want to see your smile“ (dt. Ich will euer Lachen sehen): Es war eine klare Aufforderung, die der Erzbischof an die Gottesdienstbesucher hatte. Bekannt ist der Geistliche aus Ghana dafür, dass er sich mit der „Steifheit“ und der mitunter fehlenden Spontanität deutscher Gottesdienste nicht immer anfreunden kann – dies wurde auch beim Geburtstags-Gottesdienst wieder einmal deutlich: So wurde eine Extraschicht „Halleluja-Singen“ für die Gläubigen eingelegt und auch Organistin und Kammerchor mussten noch einmal ran. So mancher Besucher dürfte sich wohl gedacht haben: Gäbe es 1000 weitere Priester mit „Bischof Charlys“ ansteckender Lebens- und Glaubensfreude, dann hätte die katholische Kirche in Deutschland wohl einige Probleme weniger.
Gemeinschaft fördern
In seiner Predigt hatte der Erzbischof eine einfache wie klare Botschaft: Ausgehend von „In Liebe dienen“, dem Motto der von Bernhard Schaller in Kemnath gegründeten Missionsgemeinschaft Bayern, machte Bischof Charles Palmer-Buckle klar, dass alle aufgerufen seien, in Liebe zu dienen als lebendige Steine der Kirche. Vieles davon habe er selbst in dieser Stadt erfahren, seit er erstmals im August 1981 in Kemnath gewesen sei.
Bürgermeister Roman Schäffler betonte in einem kurzen Grußwort, dass die Kirche nicht nur ein Ort des Glaubens, sondern auch ein „Ort des Zusammenkommens, der Solidarität und der Unterstützung für die Menschen unserer Stadt“ sei. Die Pfarrei samt angeschlossenen Vereinen, Verbänden und Einrichtungen arbeite viel daran, den Geist der Gemeinschaft und Nächstenliebe in der Stadt zu fördern. „Die heutige Feier erinnert uns daran, dass Tradition und Fortschritt Hand in Hand gehen“, so Schäffler.
An den Gottesdienst schloss sich ein Umtrunk vor der Kirche an, den der Pfarrgemeinderat organisiert hatte. Neben den kalten Getränken und Gebäck wurde auch Tee serviert. Diese Aufgabe übernahm die Kolpingsfamilie Kemnath.
25 Jahre Sandtner-Orgel
- Was: Orgelkonzert unter dem Motto "Heitere Orgelmusik zum Herbst
- Wann: Sonntag, 22. Oktober, um 16 Uhr in der Stadtpfarrkirche
- Wer: Matthias Grünert, Kantor der Dresdner Frauenkirche spielt Werke vom 17. bis 19. Jahrhundert
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