Eines der größten eigenen Bauprojekte der Stadt Kemnath ging nun in die Umsetzungsphase über: Der Neubau des Feuerwehrgerätehauses. Zu einer Feierstunde hatte die Stadt zum offiziellen Spatenstich geladen. „Dieser Tag ist ein großer Meilenstein“, betonte Bürgermeister Roman Schäffler. Die Planungen für einen Um- und Anbau mit Sanierung des bestehenden Feuerwehrgerätehauses, welches im Jahr 1985 errichtet worden war, „schied aufgrund unwirtschaftlicher Aspekte schnell aus“, erklärte der Rathauschef. „Einstimmig entschied sich der Stadtrat zum Neubau eines zukunftsfähigen, modernen und funktionellem Feuerwehrhauses.“
Auf rund 10 Millionen Euro belaufen sich die Kosten für den Neubau. Damit ist das Projekt, das mit knapp 1,2 Millionen Euro gefördert wird, wohl das Größte der Stadt. "Hätte man den Bau zwei oder drei Jahre eher begonnen, dann wären wir vielleicht günstiger davongekommen", sagte der Bürgermeister mit Blick auf aktuelle Baukosten und die Preisentwicklung. Dabei betonte er, dass es sich um ein notwendiges Projekt handle.
"Viel Detailarbeit"
Zum Spaten griffen neben dem Bürgermeister und seinen Stellvertretern Hermann Schraml und Katharina Hage auch Bauamtsmitarbeiter Stefan Gaßler, Bauunternehmer Volker Ziegler, Architekt Matthias Stelzl, Statiker Markus Bayerl, Feuerwehrkommandant Peter Denz, Architekt Wolfgang Schultes, Feuerwehrvorstand Marco Schäffler, Geschäftsstellenleiter der Verwaltungsgemeinschaft Reinhard Herr und Bauamtsleiter Roland Sächerl.
Schäffler bedankte sich bei den Kameraden der Feuerwehr, die "mit viel Detailarbeit in der Vorplanung" nicht nur der Stadt, sondern auch dem Architekturbüro viel Arbeit abgenommen hätten. "Es wird ein Gebäude vorgeplant von der Feuerwehr für die Feuerwehr", unterstrich Schäffler. Erfreut zeigte er sich zudem, dass viele ortsansässige oder regionale Firmen für das Bauprojekt im Zuge der öffentlichen Ausschreibungen gewonnen werden konnten.
13 Stellplätze für Fahrzeuge
Der Neubau des Feuerwehrgerätehauses umfasst 13 Stellplätze für Einsatzfahrzeuge, eine Schlauch- sowie Atemschutzwerkstatt, zahlreiche Technikräume und Werkstätten, eine Übungswohnung mit Übungsturm als auch einen umfangreichen Sozialtrakt. "Es wird ein bedarfsgemäßes Gebäude für die nächsten 30 bis 40 Jahre. Es wird ein Feuerwehrhaus, welches auf die Zukunft und für die Anforderungen entsprechend ausgestattet ist", versicherte der Bürgermeister.
Als "Synergieeffekt" wird die Nutzung vieler baulicher und technischer Einrichtungen für alle Ortsteilfeuerwehren sowie auch umliegende Feuerwehren anderer Gemeinden gesehen. Dazu zählen neben Übungsturm und Übungswohnung auch die Übungsflächen und Schulungsräume, ebenso die Schlauchpflege. Auch die Fahrzeugwaschhalle wurde so ausgelegt, dass städtische Nutzfahrzeuge gereinigt und gewartet werden können.
Architekt Wolfgang Schultes zeigte sich erfreut, "dass es nun endlich los geht". Schultes blickte auf die Planungsphasen und die umfänglichen Vorbereitungen mit der Einholung von Gutachten und dem Zukauf von Flächen zurück. "Letztlich wurde vom Landratsamt am 4. Juli die Baugenehmigung erteilt", sagte Schultes. Die Außenmaße des Gebäudekomplexes werden sich auf fast 90 mal 60 Meter belaufen.
Der Neubau des Gerätehauses gliedere sich in drei Bauabschnitte vom Hallentrakt über den Sozialtrakt und den Übungsturm. Erst, wenn der komplette Neubau des Feuerwehrgerätehauses hinter dem aktuell bestehenden Feuerwehrhaus errichtet und die Feuerwehr Kemnath umgezogen ist, werden die alten Gebäude abgerissen.
Erste Arbeiten auf Hochtouren
Aktuell laufen die Erdarbeiten mit der Erschließung und Gründung der Baufläche auf Hochtouren. Diese Arbeiten werden durch die Firma Hautmann aus Kötzersdorf im Auftrag der Firma König aus Speichersdorf ausgeführt. "Geplant ist, dass der Sozialbereich noch 2022 soweit hergestellt wird, dass dieser winterfest ist", sagte Schultes. Der Hallentrakt soll im November errichtet werden, "so dass der Bauwerkbereich geschützt ist". Der Rohbau wird in Stahlbeton errichtet. "Es wird ein sehr funktionales, schönes und wertiges Feuerwehrhaus", versprach der Architekt.
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