Aus allen Himmelsrichtungen bewegten sich am Samstag Fahrzeugkolonnen auf Kemnath zu. Darunter waren auffallend viele Handwerkerfahrzeuge. An den aufgesetzten orangefarbenen Rundumleuchten war zu erkennen, dass es sich um eine fahrende Protestkundgebung handelte. Zu der Sternfahrt unter dem Motto "Gemeinsam für eine bessere Zukunft - Es geht uns alle an" hatte der Handwerker Holger Pühl aus Kemnath aufgerufen.
Pühl will mit der Protestaktion vor allem die Interessen der kleinen Unternehmen nach außen tragen. Deshalb freut es ihn, dass sich viele Handwerkerkollegen dem Protest angeschlossen haben. Nicht nur Landwirte stehen vor großen Herausforderungen. Das Handwerk und viele andere Berufsgruppen sehen sich mit ähnlichen Problemen konfrontiert.
Zentraler Endpunkt für die Protestkolonnen war der Festplatz in Kemnath. Die Veranstalter gehen von rund 300 Schleppern und 200 anderen Fahrzeugen aus, die sich an der Aktion beteiligten. Etwas niedriger schätzt die Polizei die Teilnehmerzahl: Pressesprecher Claus Feldmeier geht von insgesamt rund 260 Fahrzeugen und 400 Personen aus.
Bei der Kundgebung sprachen auf einer improvisierten Bühne insgesamt fünf Redner für die verschiedenen Branchen. Vertreter des Handwerks, der Landwirtschaft, der Gastronomie, des Transportgewerbes und ein Vertreter des neu gegründeten Vereins "Hand in Hand für unser Land". Alle Redner betonten, dass man sich in keine extreme politische Ecke verorten lasse.
In einer spektakulären Aktion zogen dann die alle Akteure gemeinsam "den Karren" aus dem redensartlichen "Dreck". Mitorganisator Matthias Zahl, Landwirt aus Eiglasdorf, zeigte sich am Ende der Veranstaltung sehr zufrieden. Trotz der vielen Demos, an denen seine Berufskollegen mittlerweile schon teilnahmen, konnten wieder genügend Teilnehmer motiviert werden.
Die Polizei lobte den störungsfreien Verlauf der Veranstaltung. Die Ordnungshüter sicherten mit Blaulicht-Fahrzeugen die jeweiligen Kolonnen ab und waren auch am Kundgebungsgelände mit starken Kräften vor Ort.
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