(esc) Erst im Juli hat die Schülerzeitung der Kemnather Realschule "hilde" beim Wettbewerb "Blattmacher" Platz eins abgesahnt (wir berichteten). Nun folgt eine weitere Auszeichnung innerhalb kürzester Zeit: Anfang November folgte "Die Raute", ein Preis der Hanns-Seidel-Stiftung.
"Das war schon super", erinnert sich Betreuungslehrerin Andrea Bauernschmitt . "Wir sind ja schon alte Hasen", sagt sie im Hinblick auf die Auszeichnungen, die die Schülerzeitung bis jetzt schon eingeheimst hat. Und das obwohl es das Blatt erst seit drei Jahren gibt. Einmal in der Woche treffen sich die Redaktionsmitglieder nach Schulschluss für ein bis zwei Stunden, um die Ausgabe der Schülerzeitung zu besprechen, die einmal im Jahr erscheint.
"Wir haben gewusst, dass wir einen Preis gewinnen, aber nicht in welcher Kategorie," erzählt die Betreuungslehrerin. In der Rubrik "Einzelbeitrag" hat der Text "Kein Blick zurück" von Nathalie Krodel die Jury überzeugt. Bei der Preisverleihung am Montag war die Verfasserin allerdings nicht mit dabei.
Der Artikel befasst sich mit dem Thema Missbrauch - nicht unbedingt leichte Kost. Doch die Jury - bestehend aus Journalisten und Vertretern der Hanns-Seidel-Stiftung - fand das Thema gut aufgearbeitet und begründet den ersten Platz so: "Das so schwierige wie wichtige Thema Missbrauch wird sehr anschaulich, emotional und glaubwürdig dargestellt. Der Beitrag ist flüssig geschrieben und sehr stilsicher. Der Beitrag erzeugt bei jedem Leser große Betroffenheit", heißt es in der Pressemitteilung der Stiftung.
Bei der Preisverleihung erklärte Kultusminister Bernd Sibler, dass guter Journalismus für eine funktionierende Demokratie unverzichtbar sei, freie Berichterstattung stelle einen wesentlichen Anteil für die Entwicklung einer offenen Gesellschaft dar. "Ich freue mich sehr, dass so viele Schülerinnen und Schüler in Bayern diese Verantwortung übernehmen und dabei ebenso neugierig wie ehrlich und kritisch in ihren Schülerzeitungen über Gesellschaft und Schule berichten."
Acht Schüler und zwei Lehrer haben sich am Montag auf den Weg nach München gemacht. Außerdem waren Schulleiter German Helgert und Kemnaths Bürgermeister Werner Nickl dabei. Dass auch das Stadtoberhaupt mit zur Preisverleihung gefahren ist, findet Andrea Bauernschmitt "super". Es sei toll, dass das Engagement der Schüler auch vonseiten der Stadt honoriert werde.
Der Preis „Die Raute“ der Hanns-Seidel-Stiftung wird seit dem Schuljahr 2009/10 an Schülerzeitungsredaktionen von Mittelschulen, Realschulen, Gymnasien, Förderschulen und Beruflichen Schulen vergeben. Die Auszeichnung dient der Förderung journalistischen Nachwuchses. Teilnahmeberechtigt sind Schulen aus dem Bundesgebiet.
Ausgezeichnet werden die besten Leistungen in drei Kategorien pro Schulart: journalistischer Einzelbeitrag, Kreativität und Gestaltung sowie Informationsvielfalt.
Die Jury setzt sich aus Journalisten und Vertretern der Hanns-Seidel-Stiftung zusammen. Sie traf ihre Auswahl unter rund 170 Einsendungen. Die 16 Sieger bekamen die Trophäe „Die Raute“ – in Anlehnung an die Raute im Stiftungslogo – sowie 300 Euro Preisgeld.
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