Wohin mit dem ganzen Obst? Das fragten sich auch die Mitglieder des Obst- und Gartenbauvereins. Daher organisierten sie eine Wanderung zur Filchendorfer Feinbrennerei Culm, um ihr Wissen zu erweitern, wie die diesjährige Ernte verwertet werden kann.
Unter der Führung von Karl Schraml ging es von Weha aus zur Familie Pühl. Norbert Pühl erklärte den Gästen die technischen Details der 2015 errichteten Feinbrennerei. Die holzbefeuerte Metallanlage hat eine Reihe besonderer Merkmale, die sich positiv auf den Geschmack auswirken: Ein Rührwerk sorgt für ständige Bewegung der Maische während des Brennvorgangs. So werden mehr Aromen eingefangen.
Zudem vergrößert ein Katalysator aus Kupfer die Oberfläche für das Destillat um 25 Quadratmeter und unterbindet die unerwünschten Säuren und Cyanide. Eine spezielle Hochdruckspülung gewährleistet eine vollständige Innenreinigung und verhindert ein Vermischen von altem und neuem Maischegut. Pühl erklärte detailliert das Prozedere vom Verlesen der Ware, Waschen und Einmaischen, Versetzen mit Reinzuchthefe, Lagern zum Vergären und Destillieren. Dabei achtet das Ehepaar Pühl darauf, nur vollreifes Obst zu verwenden, denn das bringt das beste Aroma mit und bildet wegen des reichen Zuckergehaltes genug von dem erwünschten Alkohol. "Deshalb kann man auch nicht jede Obstsorte verwenden. Die eine Birnensorte eignet sich, die des Nachbarbaumes halt nicht!", meinte Pühl.
Wichtig sei ihm, dem Brand genug Zeit zu lassen. Durch mehrmonatiges Reifen bildeten sich komplexe Aromen und die Brände werden milder. Auch das großzügige Abscheiden des Alkoholvorlaufes steigere die Qualität. Verwendet werde nur der Mittellauf. Dies sei die genießbare Alkoholform, der Ethylalkohol.
Die Gartler konnten sich bei Kostproben selbst davon überzeugen, wie mild die Brände und Geiste schmecken. Anschließend ließen sie den Nachmittag bei einer Pizza im Gasthof Sonne in Neustadt am Kulm ausklingen.








 
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