Kemnath
06.03.2023 - 15:58 Uhr

In Kemnath Integration und Hilfe für Alltag im Gewand der "Bunten Kiste"

Mit "Herzlich willkommen in Kemnath" begrüßte Bürgermeister Roman Schäffler bei der Eröffnung der "Bunten Kiste" geflüchtete Menschen aus der Ukraine. "Wir können Integration seit 2015", betonte er, als er ihnen Hilfe der Stadt versprach.

Flüchtlingsbetreuerin Anita Heindl hat in den vergangenen Wochen mit den ehrenamtlichen Helfern Johannes Birkner, Lena und Adelheid Koch sowie Raimund Simon (Fahrdienste) in der Kleiderkammer im Kellergeschoss des Ganssmüller-Gebäudes in der Wunsiedler Straße zahlreiche Sachspenden für die Flüchtlinge gesammelt und in Regalen gelagert. "Nicht nur die Menschen aus der Ukraine, sondern auch Einheimische dürfen Sachen aus der ,Bunten Kiste' mitnehmen, wenn sie bedürftig sind", betonte Heindl: Ein Nachweis der Bedürftigkeit wird nicht verlangt.

Anita Heindl durfte sich über eine große Torte freuen, die ihr als kleines Dankeschön überreicht wurde. Kateryna Litkovska war als Übersetzerin eine wertvolle Hilfe für die gegenseitige Verständigung. Kleidung aller Art, Kleinmöbel, Geschirr, Bettwäsche, Schuhe, Bücher, Spielsachen, kleine Küchengeräte sind fein säuberlich in Regalen geordnet, die die Stadt Kemnath zur Verfügung gestellt hatte. "Mit dieser Spendenaktion soll ein deutliches Zeichen für eine ganz besondere Form der Integration gesetzt werden", betonte Heindl. Die Menschen aus der Ukraine sollen überall mit eingebunden werden. Deutsche und Ukrainer unterhalten sich in deutscher Sprache. Denn der Spracherwerb sei für beide Seiten für die gegenseitige Verständigung sehr wichtig. "Unser Ziel ist es, alle Frauen und Männer aus der Ukraine in Lohn und Brot zu bringen", erklärte Heindl.

Freundschaften entstanden

Einige von ihnen haben schon fleißig bei der Einrichtung der "Bunten Kiste" mitgeholfen. "Sie lernen uns besser kennen und wir sie auch", erzählte Heindl, "wenn Probleme auftreten, helfen wir uns gegenseitig. Wir haben zwar viel Arbeit, aber wir bekommen auch etwas zurück." Mittlerweile seien schon Freundschaften entstanden.

Unter Tränen bedankten sich einige Zugewanderte für die schnelle und unbürokratische Hilfe. Tief bewegt bekannten sie: "Wir sind froh, dass wir in Kemnath gelandet sind." "Was, der Bürgermeister kommt ohne Bodyguard?", wunderten sich die Flüchtlinge, als sie Roman Schäffler erblickten. Der Rathauschef würdigte die Leistung der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer und bedankte sich bei ihnen mit einem Essensgutschein. Ihm komme es auf eine schnelle Hilfe an, meinte er. Auf keinen Fall dürfe die "Bunte Kiste" als Konkurrenz zur AWO verstanden werden.

Mit "Dobry den" begrüßte Landrat Roland Grillmeier die Menschen aus der Ukraine. "Auch der Landkreis Tirschenreuth bemüht sich sehr um eine gute Unterbringung der Flüchtlinge", versicherte er. Dabei verwies er auf die 190 Menschen aus der Ukraine, die momentan im Flüchtlingslager Fockenfeld untergebracht sind. "Unsere Türen sind offen", betonte der Landrat.

Auch Jutta Deiml vom Kemnather Kinderschutzbund und Jessika Wöhrl-Neuber vom Familien- und Bürgerzentrum Mittendrin waren zur Eröffnung gekommen. Sie versprachen, ihren Beitrag zur Integration der Menschen aus der Ukraine zu leisten.

"Ort der Begegnung"

"Dieser Ort soll ein Ort der Begegnung werden, wo sich die Menschen treffen und sich in ungezwungener Atmosphäre austauschen können", betonte Stadtpfarrer Thomas Kraus, bevor er mit Pfarrerin Friederike Steiner die Räume segnete. Anschließend verwies er noch auf die Friedengebete, die an jedem Sonntag abwechselnd in einer der beiden Kirchen in Kemnath gebetet werden.

Ein Augen- und Gaumenschmaus war das Büfett, das die Gäste aus der Ukraine im Nebenraum aufgebaut hatten. Beim Essen und Trinken ergab sich die Möglichkeit, sich in ungezwungener Atmosphäre miteinander zu unterhalten und Informationen auszutauschen. Wer sich ehrenamtlich engagieren will oder Waren anliefern möchte, kann unter Telefonnummer 0151/40 473 865 anrufen.

 
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