Kemnath
15.01.2021 - 14:25 Uhr

Kemnather beten, hoffen und glauben miteinander

Die Sebastiansäule auf dem Kemnather Marktplatz wurde im Jahr 1714 aufgestellt, weil die Stadt von der tödlichen Pestseuche verschont wurde. Mit der Errichtung erfüllten die Kemnather Bürger ihr Pestgelübde. Bild: jzk
Die Sebastiansäule auf dem Kemnather Marktplatz wurde im Jahr 1714 aufgestellt, weil die Stadt von der tödlichen Pestseuche verschont wurde. Mit der Errichtung erfüllten die Kemnather Bürger ihr Pestgelübde.

Das Pfarrleben mit den vielen Gruppierungen und Aktionen ist momentan durch die Pandemie vollkommen heruntergefahren. Die Pfarrgemeinde Kemnath lädt aber dennoch zur Mitfeier der Sebastianswoche in bewegten Zeiten ein. Unter Beachtung der geltenden Auflagen ist der Kern des gemeinsamen Glaubens, miteinander zu beten und Gottesdienst zu feiern, den Gläubigen weiterhin gestattet.

Von 17. bis zum 24. Januar wird jeden Tag um 17 Uhr eine Sebastiansandacht in der Stadtpfarrkirche gefeiert. Diesen Sonntag wird dabei das allerheiligste Altarsakrament ausgesetzt. Die Andacht am Dienstag, 19. Januar, ist besonders für Kinder, Schüler und Familien gestaltet. Den Höhepunkt findet die Gebetswoche mit dem Fest des heiligen Sebastian am Mittwoch, 20. Januar, dem Patrozinium der Schönreuther Schlosskapelle.

In diesem Jahr wird aus Platzgründen das traditionelle Sebastiani-Amt um 9 Uhr aber in der Stadtpfarrkirche gefeiert. Die Schönreuther Vereine sind trotzdem zur Teilnahme eingeladen. Am Nachmittag dieses Tages wird in der Schönreuther Kirche um 14 Uhr zumindest eine Sebastiani-Andacht begangen.

In den Andachten beten die Pfarrangehörigen um die Überwindung der Pandemie, Geduld und gegenseitige Aufmerksamkeit sowie um Schutz und Segen für die Pfarrgemeinde und alle Bürger der Stadt Kemnath. Dabei werden in jeder Andacht jeweils ein unterschiedliches Lebensalter beziehungsweise eine Lebensform (Familien, Senioren, Kinder- und Jugendliche, Schwerkranke) besonders ins Gebet genommen. Außerdem wird das Gebetsanliegen um die Einheit aller Christen vor Gott gebracht.

Die Andachten sowie das Vertrauen in die Fürsprache des Märtyrers Sebastian haben in der Pfarrei Kemnath eine lange Tradition. 1714 errichtete die Bürgerschaft, aufgrund der Verschonung durch die grassierende Pest, die heute noch bestehende Sebastianssäule am Stadtplatz mit der bezeichnenden Inschrift: "Ein Bürgerschaft richt in den Jahr das auf, wo anderer Orth sterb war." So wütete in dieser Zeit in der Stadt Regensburg die Pest. Bis heute stellen Kemnather um die Zeit von Sebastiani Laternen an dieser Säule ab. Seit Corona das ganze Jahr über; vielleicht auch in der nächsten Woche als Lichter der Zuversicht, der Hoffnung und des Vertrauens in Gott.

 
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