Kemnath
07.08.2022 - 10:45 Uhr

Kemnather Geschichtsfreunde kommen wieder in die Gänge

Die Berichte in der Jahreshauptversammlung des Heimatkundlichen Arbeits- und Förderkreises Kemnath und Umgebung gestalteten sich recht positiv. Doch eine Sorge bleibt.

Auch wenn die bekannten "Umstände" den Heimatkundlichen Arbeits- und Förderkreis (HAK) zwei Jahre lang ausbremsten, fielen die Bilanzen für die Hauptversammlung im Stadthallenfoyer erfreulich umfangreich aus. Nach wie vor hält aber die Suche nach einem neuen Vorsitzenden die rund 500 Geschichts- und Kulturfreunde in Atem.

Robert Schön, der 2019 "vorläufig" das Staffelholz als Vorsitzender von Hans Rösch übernommen hatte, erklärte zwar, die Verantwortung einstweilen weiterhin tragen zu wollen. Angesichts anderweitiger Verpflichtungen hoffe er aber auf eine Ablösung in nicht zu ferner Zukunft: "In diesem so mitgliederstarken Verein sollte das doch möglich sein." In seiner Rückschau erwähnte Schön insbesondere den Bauernmarktsonntag am 12. Juni, an dem viele Besucher auch das Heimatmuseum, das "Musikeum" und den Informationsstand des Landkreis-Museumsverbunds "das zwoelfer" besucht und sich an den von Heiner Dworzak handgefertigten hölzernen "Souvenirs" erfreut hatten.

Auch die Stadtwache sei dabei, die Zeit weitgehender Inaktivität zu durchbrechen. Glanzlichter seien ferner Susanne Vonhoffs Kunst-Karpfen "Bleibts xund" zum Thema "Corona", die Museumsausstellungen "Schloss Wolframshof", "190 Jahre Post in Kemnath" und "Das Deutsche Kaiserreich" und die Feinarbeit am Geologischen Lehrpfad gewesen. Schöns Dank galt dem Ehrenvorsitzenden Hans Rösch: "Du bist Seele und Manager des HAK, und die Zusammenarbeit mit dir könnte nicht besser sein."

Arbeit bei Altstraßen stockt

Die Arbeitsgruppe "Altstraßenforschung" hat laut Sprecher Peter Wittmann die Arbeit vorerst ausgesetzt. Man wolle aber demnächst über "neue Ideen" wie etwa die Gründung eines Stammtischs beraten. In der Gruppe "Archiv" erstellten Katrin Pasieka-Zapf und Werner Dollhopf die Jahresrückblicke für das Jahrbuch "Kemnather Heimatbote", für die Lehrpfadgruppe kündigte Hans Rösch die Neumarkierung und -beschilderung des "Geo-Erlebniswegs" im Zuge allgemeiner gleichartiger Arbeiten im Landkreis an. Rainer Sollfrank verwies für die Kunstgruppe unter anderem auf seine neue Ausstellung "Phantasiewelten" im Heimatmuseum, Volkmar Legath für die Stadtwache auf das Anfang Juli ausgerichtete Feldlager am Eisweiher und Monika Fink auf die 25-Jahr-Feier des Wirtshaussingkreises im kommenden Jahr. Schließlich hob Käthe Pühl die Zusammenarbeit zwischen "Förderverein Rauher Kulm" und HAK hervor, die sich vor allem in dem Archäologischen Stammtisch widerspiegele: "Er ist in den vergangenen zehn Jahren zu einer festen Einrichtung geworden." Noch heuer solle der Grabungsbetrieb am Kulm wieder aufgenommen werden.

Im Kassenbericht informierte Robert Schön über eine 750-Euro-Spende an die Stadtpfarrei für die Restaurierung der Marienfigur in der Stadtkirchenfassade und eines Epitaphs in der Friedhofskapelle.

Zwei neue Ehrenmitglieder

Einstimmig begrüßten die Anwesenden die von Hans Rösch vorgeschlagene Verleihung der Ehrenmitgliedschaft an Hans Bäte und Rainer Sollfrank. Nicht nur als einer der Leiter der Kunst-Arbeitsgruppe, sondern vor allem als Gestalter von Plakaten und Urkunden und als "Gefechtsmaler", dem der Verein professionelle Bilddokumentationen seiner Veranstaltungen verdanke, leiste Sollfrank dem Verein und der Stadt unschätzbare Dienste.

Gleiches, so Rösch, gelte für den Gründer der Vor- und Frühgeschichtlichen Arbeitsgruppe Hans Bäte, dem das Heimat- und Handfeuerwaffenmuseum eine seiner angesehenen Dauerausstellungen verdanke und der entscheidend dazu beigetragen habe, dass "die Besiedlungsgeschichte des Kemnather Landes neu geschrieben werden musste".

Zweiter Bürgermeister Hermann Schraml befürwortete Monika Finks Vorschlag eines "Wirtshaussingens unter freiem Himmel",. Zum Schluss zeichnete der Vorsitzende der Briefmarkenfreunde Eschenbach, Hermann Dietl, die Postgeschichte Kemnaths seit dem 17. Jahrhundert nach. Diese Facette der Stadtgeschichte war 2021 auch Thema einer Ausstellung im Heimatmuseum.

 
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