Es war eine der letzten Amtshandlung des bisherigen Kemnather Bürgermeisters Werner Nickl - nämlich der Spatenstich für die Modernisierung und Optimierung der Kemnather Kläranlage. Diesen symbolischen Akt führte er gemeinsam mit seinem Nachfolger Bürgermeister Roman Schäffler, Geschäftsstellenleiter Reinhard Herr, Projektleiter Dr. Stefan Haider, Geschäftsführer Florian Sirch von der Baufirma Roth sowie den Mitarbeitern der Kläranlage durch.
Die Kläranlage Kemnath wird um eine Vorbehandlungsstufe und eine Schlammfaulung mit Faulgasverwertung erweitert. Dadurch wird die vorhandene biologische Stufe entlastet, der Klärschlammanfall deutlich reduziert und mit dem im Faulbehälter produzierten Faulgas ein großer Teil des von der Kläranlage benötigten Stromes selbst produziert. Somit können die Schlammentsorgungskosten und Energiekosten der Kläranlage zukünftig deutlich gesenkt werden. Aufgrund des von der Ingenieurgemeinschaft "H2Office/ATD" entwickelten innovativen Verfahrenskonzeptes (Flotation zur Vorbehandlung) wird das Projekt von der EU gefördert.
Die Gesamtbruttokosten werden bei etwa 5,5 Millionen Euro liegen. Nach den ersten Pilotversuchen im Jahr 2015 wurde das Projekt 2017 erstmals zur behördlichen Genehmigung eingereicht. Da kurz danach der Milchhof das baldige Schließen des Standortes bekanntgab, musste das Projekt umgeplant und 2019 neu eingereicht werden. Seit Oktober 2019 wurden fünf verschiedene Gewerke vergeben, weitere folgen in den nächsten Wochen. Der Auftrag für die Bautechnik erging an die Baufirma Roth in Wunsiedel. Die Inbetriebnahme der Neuanlage ist für den Frühherbst 2021 geplant.
Bei den Kosten kalkuliert die Kommune auf der Einnahmenseite neben der Beteiligung von örtlichen Großeinleitern und angeschlossenen Gemeinden zusätzlich mit einem Efre-Zuschuss in Höhe von 70 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten. Sofern alle Einnahmen entsprechend eingehen, dürfte sich der Eigenanteil der Stadt Kemnath für diese Maßnahme bei etwa einer Millionen Euro bewegen.
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