"Endlich können wir beliebte Musikstücke und Lieder wieder live beim Musikantenstammtisch hören", freuten sich die Volksmusikfreunde nach der langen coronabedingten Pause im Gasthof "Zur Fantasie". Auch die 28. Auflage sei ein voller Erfolg gewesen, betonten die beiden Organisatoren Herbert und Maria Storek. Sie haben beim ersten Musikantenstammtisch nach Corona ganz bewusst einen kleineren Rahmen gewählt. Deshalb waren nicht ganz so viele Musikanten wie vor Corona gekommen. Aber das tat der guten Stimmung keinen Abbruch. Die Zuhörer genossen den Abend in vollen Zügen. Alle waren dankbar, dass sie Corona gut überstanden haben und freuten sich, jetzt wieder zusammen musizieren und singen zu können.
Whatsapp-Gruppe zur Überbrückung
Natürlich haben sie in der Pandemie sehr darunter gelitten, dass sie sich nicht zum Musizieren treffen konnten. Deshalb haben sie in ihrer Whatsapp-Gruppe "Wirtshausmusikanten" Musikstücke aufgenommen und online übermittelt. Auch selber komponierte Stückln waren darunter, die sie öffentlich vielleicht gar nicht gespielt hätten. Bei Maria und Herbert Storek liefen die Fäden zusammen. Sie wollten die Musikantentreffen in Kemnath auf alle Fälle am Leben erhalten.
Als Moderator achtete der "Herbert" jetzt genau darauf, dass kein Musikant beim Vorspielen zu kurz kam. Zwischendurch griff er selbst zu seiner Steirischen Harmonika und Bassklarinette und spielte "Das Rindvieh", das "Zuchthauslied", "Seemann, lass das Träumen", "Bergkristall" und "Spiel noch einmal für mich".
Mit der Polka "Auf der Autobahn", einem Paradestück von Slavko Avsenik und seinen Original Oberkrainern, spielte sich Erwin Hornauer gleich in die Herzen seiner Zuhörer. Auch für den "Timble Boarischen", dem "Land Tirol", "Grüß di Gott, Frau Wirtin", "A bisserl Böhmisch" und "Vatertag" bekam er viel Applaus.
Für Stimmung sorgten auch Gerd Retzer mit seinem Akkordeon und Werner Meier mit seiner Gitarre. Bei "Wos a echter Bayer is", "Sterne am Himmel", "Hinter der Garage" und "Mädel aus Krain", "Es war im Böhmerwald, wo meine Wiege stand" und dem "Schlammersdorfer Lied" sangen alle begeistert mit.
"An der Muhr", "Gruß aus Bernbach" und "Froug mi niat" spielte Sebastian Zeitler aus Waldsassen auf seiner Steirischen Harmonika. Bei manchen Instrumentalstücken setzte er sein Cajon als Rhythmusinstrument ein. Das machten auch Helmut Reichl aus Pressath mit der Gitarre und Werner Ponnath aus Immenreuth mit seiner Tiroler Ratschn. Christine Bleiber aus Mitterteich kann nicht nur gut auf ihrer Steirischen Harmonika spielen, sondern auch gut singen. Das stellte sie bei "Brandsteig Boarischer", der Polka "Keine Ahnung" und dem "Leuchtkäferl Walzer" unter Beweis.
Premiere für Markus Lautner
Zum ersten Mal war Markus Lautner ("Wasterer") aus Steinamwasser, einem Ortsteil von Auerbach, mit seinem Tenorhorn (Bariton) dabei. Er war ein echter Gewinn, denn er spielte spontan und ohne Noten bei Duos, Trios und Quartett mit.
Wenn Willi Prechtl aus Fichtelberg zu seinem Saxofon griff und die Evergreens "My Happy Sunshine", "Pepito, Pepito", "Mitsou" anstimmte, erreichte die Stimmung in der Wirtsstube ihren Höhepunkt. Das galt auch für den "Fuhrmannsmarsch" und das Walzerlied "Aber dich, gibt's nur einmal für mich".
Sehr gut kamen auch Edeltraud Frank und Christa Böhm vom Josefshofer Zweigesang mit ihren humorvollen Liedvorträgen "Der Knaisl Hiasl", "Die Schwirzer vom Landl", "Der Adam", "Ein braver Mann" und "Lorelei" beim Publikum an. Walter J. Pilsak aus Waldsassen begleitete seine Ehefrau Carmen und Marianne Helm auf seinem Akkordeon oder auf seiner Steirischen Harmonika.
Kemnather Musikantenstammtisch
- Premiere: 8. September 2017
- Turnus: monatlich im Gasthaus "Zur Fantasie"
- Organisatoren: Herbert und Maria Storek
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