Kemnather Polizei und Bürgermeister ehren Lebensretter Dennis Walberer und Feuerwehrleute

Kemnath
22.05.2023 - 09:21 Uhr

Der 16-jährige Dennis Walberer aus Löschwitz hat durch sein entschlossenes Handeln einer Frau in höchster Gefahr das Leben gerettet. Zusammen mit den Ersthelfern der Feuerwehr Reuth wurde er jetzt im Kemnather Rathaus geehrt.

Den Lebensrettern Dennis Walberer (vorne, Zweiter von links) sowie Dominik und Arnold Neuendorf (zweite Reihe von links) galt der Dank der Bürgermeister Hans Walter und Roman Schäffler (vorne von links) sowie der beiden Polizeibeamten Bernhard Gleißner und Harald Fuchs (hinten von links). Mit auf dem Bild sind Dennis’ Mutter und Schwester (vorne rechts).

Die beiden Bürgermeister Roman Schäffler (Kemnath) und Hans Walter (Kastl bei Kemnath) hatten zur Ehrung von Lebensrettern ins Rathaus eingeladen. Auf Vorschlag der Kemnather Polizei sprachen sie Dennis Walberer sowie Dominik und Arnold Neuendorf von der Feuerwehr Reuth bei Kastl besondere Anerkennung aus, berichtet die Stadt Kemnath in einer Pressemitteilung. Mit dabei waren auch der Leiter der Polizeiinspektion Kemnath, Erster Polizeihauptkommissar Bernhard Gleißner, dessen Stellvertreter, Polizeihauptkommissar Harald Fuchs, sowie die Mutter und die kleine Schwester von Dennis Walberer.

Er und die beiden Feuerwehrleute schilderten noch einmal die Erlebnisse des 2. März. Dennis befand sich am frühen Morgen gerade im Bus auf dem Weg zur Schule in Kemnath. In Reuth bei Kastl sah er durch das Fenster mutmaßlich eine regungslose Person im Bach liegen – und das bei einer Außentemperatur um den Gefrierpunkt. Mit im Bus waren ausschließlich Erstklässler. Dennis erzählte, dass er im ersten Moment unsicher gewesen sei, ob es sich tatsächlich um einen Menschen handelt. Trotz der anfänglichen Zweifel entschloss er sich aber, schnell zu handeln.

Bewusstlose Frau im Wasser

Er sprach zunächst die Busfahrerin an. Mit deren Handy setzte er dann den Notruf ab und informierte die Rettungsleitstelle. Als erstes klingelte dann das Handy bei Dominik Neuendorf, dem Kommandanten der Feuerwehr in Reuth bei Kastl. Dieser eilte augenblicklich los und gelangte zusammen mit seinem Vater Arnold Neuendorf, ebenfalls aktiver Feuerwehrmann, als erster an den Unglücksort. Tatsächlich lag eine Frau bewusstlos und stark unterkühlt im eiskalten Wasser. Sofort war beiden klar, dass es sich um eine lebensbedrohliche Situation handelt.

Als es ihnen nicht gelang, die Frau aus dem Bach zu ziehen, rannte Dominik Neuendorf zum Feuerwehrhaus, um Unterstützung anzufordern. Sein Vater blieb bei der Frau. In dieser Zeit traf aber bereits der Rettungswagen ein. Mit vereinten Kräften konnte die Frau schließlich geborgen und in ein Klinikum gebracht werden. Dass die Frau noch am Leben ist, ist der Beobachtung von Dennis Walberer und dem sofort von ihm abgesetzten Notruf zu verdanken.

Dennis' Mutter zeigte sich sichtlich stolz auf ihren Sohn: "Ich kenne ihn nicht anders. Er hilft immer." Auch Bürgermeister Roman Schäffler war beeindruckt: "Du hast Courage gezeigt und eigenverantwortlich gehandelt ohne groß darüber nachzudenken. Dir gebührt ganz herzlicher Dank und großer Respekt." Auch der selbstlose Einsatz der Feuerwehr sei nicht selbstverständlich. Bürgermeister Hans Walter danke ebenfalls im Namen der Gemeinde und der betroffenen Familie für das schnelle Eingreifen aller Beteiligten, die beispielhaft gehandelt haben. Laut Bernhard Gleißner sei dieses Handeln ganz besonders bemerkenswert: "Mit dem Bus ist man schnell vorbeigefahren." Da könne man meinen, jemand werde sich schon darum kümmern oder man habe sich getäuscht.

Lieber ein Notruf zu viel

Dass Dennis trotzdem so weit gedacht und sofort die Rettungskette in Gang gesetzt habe, sei nicht einmal für Erwachsene selbstverständlich. Gerade deshalb sei es der Polizei auch wichtig gewesen, die Ehrung anzuregen und die Geschichte auch öffentlich zu erzählen. Es zeige sich dabei wieder, dass es im Zweifel immer besser sei, einmal zu oft den Notruf zu wählen als einmal zu wenig.

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