Ungewöhnliche Unterrichtsstunden erlebten die Zehntklässler der Realschule in der Wahlpflichtfächergruppe I mit Schwerpunkt im mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Bereich und die Schüler der Mathestunden bei Eva Meister. Sie wollte zum Unterrichtsstoff in Trigonometrie einen Praxisbezug herstellen. Diese spielt im Mathematik-Lehrplan der zehnten Realschul-Klassen eine wichtige Rolle.
„In der Trigonometrie werden die Beziehungen zwischen Seiten und Winkeln von Dreiecken untersucht“, erklärte die Lehrerin. „Wie so viele Bereiche der Mathematik werdet ihr die Trigonometrie im täglichen Leben nicht bewusst wahrnehmen, aber sie wird in vielen Bereichen der realen Welt angewandt“, erläuterte sie den Zehntklässlern. Beispielsweise bei der Landvermessung zur Bestimmung von unzugänglichen Strecken oder Winkeln oder bei der Höhenmessung von Gebäuden oder Bergen. Um diese Zusammenhänge von Theorie und Praxis aufzuzeigen, hatte sie Vermessungstechniker Christoph Stahl von einem Vermessungsbüro in Altenstadt/Waldnaab eingeladen. Der hatte ein Tachymeter mitgebracht, mit dem sogleich das Klassenzimmer vermessen wurde. „Das ist ein hochmodernes Gerät, mit dem man Horizontalrichtungen, Vertikalwinkel und auch die Schrägstrecke zum Zielpunkt ermitteln kann“, erklärte er den Jugendlichen. Das Gerät diene zur raschen Auf- und Einmessung von Punkten. Im Unterricht zeigte er anhand von hochpräzisen Messungen, dass die Erde gekrümmt ist, und ermittelte durch weitere Berechnungen mit der Klasse den Erdumfang.
Außerdem ging der Vermessungstechniker auf die ungleichmäßige Verteilung der Erdmasse ein: Denn genau genommen sei die Erde keine runde Kugel. Die Darstellung der durch die Schwerkraft bedingten Abweichungen sei als "Potsdamer Kartoffel" bekannt. Diese zeige, stark überhöht, die Verteilung der Erdmassen und damit das räumlich ungleichförmige Schwerefeld der Erde.













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