Kemnath
18.10.2022 - 15:46 Uhr

Kinder stark machen für das Leben

Der Begriff Resilienz ist seit einiger Zeit in aller Munde. Das Immunsystem der Seele bewahrt Menschen davor, an großen Belastungen oder Schicksalsschlägen zu zerbrechen. Wie man die seelische Widerstandskraft auch bei Kindern stärken kann, war Thema eines Vortrags im Familien- und Bürgerzentrum Mittendrin. Referentin war die systemische Familientherapeutin Dr. Melanie Wolters, die eine familien- und paartherapeutische Praxis in Nürnberg unterhält.

Durch Resilienz könnten echte Krisen im Leben gemeistert werden und es könne aus ihnen stärker hervorgegangen werden. Auch in Kindern sei dieses psychische Immunsystem angelegt, erklärte Wolters. Erwachsene seien hier ein wichtiges Vorbild. Ein resilientes Kind vertraue auf eigene Stärken und Fähigkeiten und konzentriere sich auf Lösungen und nicht auf Probleme. Es könne Emotionen regulieren und sich Hilfe holen.

Wolters gab den Teilnehmenden mit auf den Weg, dass Resilienz trainierbar sei. "Lest den Kindern Geschichten von resilienten Persönlichkeiten vor." Pippi Langstrumpf sei hier das beste Beispiel. Auch Entspannungsübungen, Fantasiereisen oder Kinder-Yoga seien hilfreich. Kinder bräuchten außerdem Ausdrucksformen und Worte für Gefühle, um konkret zu benennen, was sie erleben. Kindern müsse gezeigt werden, dass sie sich für Gefühle entscheiden könnten: "Will ich jetzt wütend sein – oder was wäre ein angenehmeres Gefühl?"

Von großer Bedeutung sei auch, die Stärken und Kompetenzen eines Kindes herauszufinden und es zu bestärken, diese auszuprobieren. "Wenn Kinder nichts dürfen, werden sie Erwachsene, die nichts können." Wichtig sei auch, im Sinn des Konzepts der Salutogenese, den Blick nicht nur auf die krankmachenden Aspekte zu legen, sondern sich die Frage zu stellen: "Was hält mich gesund?"

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.