Kemnath
03.07.2019 - 10:24 Uhr

Kläranlage: Ja zum Entwurfsplan

Eine Fülle von technischen Details, aber auch umfangreiche Zahlen enthielt die Entwurfsplanung für die Erweiterung der Kemnather Kläranlage. Mit seiner Zustimmung gab der Stadtrat den Startschuss für weitere konkrete Planungen.

Mit einem riesigen Paket an Zahlen und technischen Details konfrontierte Diplom-Ingenieur Dr. Stefan Haider (unser Bild) den Stadtrat bei der Vorstellung der Entwurfsplanung zur Erweiterung der Kläranlage. Bild Bild: br
Mit einem riesigen Paket an Zahlen und technischen Details konfrontierte Diplom-Ingenieur Dr. Stefan Haider (unser Bild) den Stadtrat bei der Vorstellung der Entwurfsplanung zur Erweiterung der Kläranlage. Bild

Diese sehen in der Kemnather Kläranlage die Errichtung einer Flotation und einer anaeroben Schlammbehandlung zur Biogas- und Energieerzeugung vor. Das veranschlagte Investitionsvolumen beläuft sich auf etwa 5,2 Millionen Euro.

Das Vorhaben ist Teil des Operationellen Programms 2014 bis 2020 ("Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE), Prioritätsachse 3, "Energieeinsparung in öffentlichen kommunalen Infrastrukturen"). Ausführlich stellte Stefan Haider vom Ingenieurbüro für Kulturtechnik und Wasserwirtschaft, H2Office-Niederlassung Nürnberg, dem Stadtrat die Entwurfsplanung vor.

Die derzeitige Anlage ist auf 50 000 Einwohnerwerte ausgelegt. Für den Diplom-Ingenieur bleibt die organische Belastung unverändert. Nach seinen Erläuterungen zu den Eckdaten und Reserven der künftigen Anlage hinsichtlich der hydraulischen Belastung werde mit einer Flotation ein Wirkungsgrad von 60 Prozent erreicht werde. Das breite Spektrum an Zahlen und spezifischen Fakten hinsichtlich der Flotation und Schlammausfaulung zur Biogas- und Energieerzeugung stellte er anhand einer Simulation dar.

Haider gab ferner zu verstehen, dass ohne die Molkerei der Bayernland eG, deren Produktionsverlagerung im Juni 2020 vorgesehen ist, nur noch ein Belebungsbecken benötigt werde. Die Entwurfsplanung sieht zudem ein Faulbecken mit dem Volumen von 1200 Kubikmetern vor. Für ausreichend wertete er den Gasspeicher mit einem Nutzvolumen von 680 Kubikmetern. Zudem könne durch elektrischer sowie thermischer Gasverwertung die benötigte Energie größtenteils selbst erzeugt werden.

Im Zuge der Erweiterung der Kläranlage hielt der Planer ein einziges Blockheizkraftwerk (BHKW) für ausreichend. Er präsentierte zudem die Errichtung eines Maschinenraums als bauliche Maßnahme. Haiders Zeitplan als Baubeginn März kommenden Jahres vor. Etwa ein Jahr später rechnet er mit der Fertigstellung mit Inbetriebnahme.

Für Bürgermeister Werner Nickl gelte es jetzt, in die wasserwirtschaftliche Berechnung einzusteigen. CSU-Fraktionssprecher Josef Krauß bezeichnete die Entwurfsplanung als ein schlüssiges Konzept. Kemnath werde weiter wachsen und deshalb sollte die Auslegung der Anlage auf unter 50 000 Einwohnerwerte nicht unterschritten werden. Auch er hielt ein BHKW für ausreichend. Davon war FW-Fraktionssprecher Christian Baumann nicht überzeugt. Er sah in der künftigen Kläranlage ein Vorzeigeobjekt und plädierte für ein zweites BHKW.

Rege diskutierte das Gremium den Umfang zur Veredelung des anfallenden Klärschlamms. Dazu nahm der Planer ausführlich Stellung mit eingehenden Erläuterungen zum angestrebten Verfahren. Zudem verwies er bezüglich eines zweiten BHKWs darauf, dass damit auch Mehrkosten verbunden seien.

"Wir müssen für alle Fälle gerüstet sein", meinte das Stadtoberhaupt. Es gebe bereits Anfragen über eine Ansiedlung im neuen Gewerbegebiet. Nicht unerwähnt ließ der Rathauschef, dass für dieses Projekt erhebliche Fördermittel der Europäischen Union erwartet werden. Der vorgestellte Entwurfsplan und die weitere Vorgehensweise mit der Ausarbeitung einer Konzeption nahmen die Räte einstimmig an.

 
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