Kemnath
22.11.2022 - 12:25 Uhr

Knapp 570 000 Euro für Kemnather Mittelschüler

Der Mittelschulverband Kemnath hat den Gesamthaushalt deutlich erhöht. Entgegengesetzt entwickeln sich die Schülerzahlen, was sich auch in der errechneten Umlage bemerkbar macht.

Im Vergleich zu den Vorjahren besuchen weniger Mädchen und Jungs die Kemnather Mittelschule (Bild). In deren Bildung investiert der Mittelschulverband aber heuer deutlich mehr Geld. Bild: ak
Im Vergleich zu den Vorjahren besuchen weniger Mädchen und Jungs die Kemnather Mittelschule (Bild). In deren Bildung investiert der Mittelschulverband aber heuer deutlich mehr Geld.

Die Verbandsversammlung des Mittelschulverbandes Kemnath hat den Haushaltsplan 2023 samt Finanz- und Stellenplan beschlossen. Sorgen bereiten dem Schulverbund die stetig sinkenden Schülerzahlen. Heute sind es 163, 2016 waren es noch 229 Schüler. 10 weitere ukrainische Kinder werden in einer Brückenklasse unterrichtet.

Stellvertretender Kämmerer Wolfgang Panzer übernahm die Vorstellung des Zahlenwerkes. Der Verwaltungshaushalt umfasst 563 400, der Vermögenshaushalt 9000 Euro. Haupteinnahmequellen sind die Schulverbandsumlage (454 550 Euro, Vorjahr: 372 100), die Ausgabenerstattung (9500), Zuschuss Lernmittelfreiheit (3000), staatliche Zuwendungen (Administratorförderung 10 000) und der Schülerbeförderungszuschuss (79 000).

4000 Euro für Lehrerdienstgeräte

Im Verwaltungsetat sind die Gebäudemieten samt Nebenkosten (243 000) und die Schülerbeförderungskosten (136 500) die größten Posten. Es folgen die Erstattungen des Verwaltungshaushaltes (84 500), Personalausgaben (54 650), Unterrichts- und Verwaltungsaufwand (35 150) und Gebäudeunterhalt (6000). Nur geringe Einnahmen sind im Vermögenshaushalt mit 4000 Euro Staatszuweisungen für Lehrerdienstgeräte und 5000 Euro zur Rücklagenentnahme hinterlegt. Bei den Ausgaben sind 9000 Euro für Schulausstattungen eingeplant.

Die ohne Gast- und M-Zug-Schüler berechnete Umlage für 144 Schüler, davon 46 Schüler aus Immenreuth, 14 aus Kastl, 58 aus Kemnath und 26 aus Kulmain, beträgt jeweils 3 156,60 Euro (2022: 2 370,06). Für lernmittelfreie Schulbücher gibt es 2780 Euro. Der Schülerbeförderungszuschuss des Freistaates ist für 117 Schüler in Höhe von rund 79 000 Euro eingeplant. Rund 9500 Euro erstatten Mitgliedsgemeinden und -verbände für den Mittransport von Schülern anderer Schularten. Das Kopiergeld für 2023 beträgt 8 Euro. Deutlich zu Buche schlagen mit 54 650 Euro die Personalkosten durch die Einstellung eines neuen, staatlich geförderten EDV-Administrators, die Mieten und die gestiegenen Strom- und Nebenkosten (243 000). Der für die Grund- und Mittelschule zuständige, beim Grundschulverband angestellte Hausmeister wird mit rund 75 Prozent von der Mittelschule getragen. Die Miete samt Strom erhöht sich auch durch den Einbau einer dezentralen Lüftungsanlage in allen Klassenräumen von 200 100 auf 243 000 Euro. Die Heizungskostenpreise sind bis 31. Dezember 2023 fixiert, doch der Strompreis steigt exorbitant von 0,25 auf 0,85 Euro/Kilowattstunde.

Die inflationsbedingt gestiegenen Personalkosten bei der Gebäudereinigung (50 000, +5000) und der neue Glasfaseranschluss (1900, +700) sind berücksichtigt. In Absprache mit der Schulleitung wurde der Sachaufwand für Schulbücher auf 2 000 Euro (-6000) gesenkt. Es wird eine Schul-App für 600 Euro angeschafft und der Ansatz für EDV-Ausstattung auf 6900 Euro (+1400) erhöht. Der Eigenanteil des Projekts "Jugendsozialarbeit an Mittelschulen" mittels einer teilzeitbeschäftigten Sozialpädagogin für den Träger SOS-Kinderdorf Immenreuth entfällt. Somit muss der Mittelschulverband die Finanzierungslücke (36 000 Euro) schließen. Die anteiligen Hausmeisterkosten sind mit 33 000 Euro eingeplant.

Keine Schulden

Im Vermögenshaushalt werden vier Notebooks für Lehrer kostenneutral angeschafft. 3000 Euro werden für Mobiliar und 2000 Euro für ein Mischpult ausgegeben. Der Rücklagenbestand beträgt zum Jahresende 2023 voraussichtlich 52 000 Euro. Schulden gibt es keine. Der Finanzplan bis 2026 sieht eine Steigerung des Gesamthaushaltes von 481 800 auf 558 750 Euro vor.

"Mit dem Schuladministrator haben wir eine schnelle und effektive eigene Lösung gefunden", meinte Kemnaths Bürgermeister Roman Schäffler als Vorsitzender. Diese mit allen beteiligten Kommunen abgesprochene Stelle sei ein Alleinstellungsmerkmal. "Ich mache mir große Sorgen um den M-Zug, der in der aktuellen Schulpolitik stark benachteiligt wird."

Schulleiterin Christine Wiesend berichtete von sechs Mittelschul- und einer Brückenklasse. Die Talsohle bei den Schülerzahlen scheint mit 173 erreicht. Die EDV-Ausstattung sei hervorragend. Sie lobte besonders die musikalische Rockklasse. Der Einsatz einer Schulpsychologin sei Gold wert. Ein Schulfest sei geplant.

Die Verbandsversammlung beschloss zudem die Jahresrechnung für die Jahre 2015 bis 2020. Der Vorsitzende des Prüfungsausschusses, Thomas Kaufmann, bestätigte - bis auf kleinere, bereits behobene Feststellungen - der Verwaltung und Kämmerei saubere Arbeit.

Hintergrund:

Mittelschulverband Kemnath

  • Mitgliedsgemeinden: Immenreuth, Kastl und Kulmain sowie Stadt Kemnath
  • Vorsitzender: Kemnathes Bürgermeister Roman Schäffler
  • Schulstandort: Kemnath
  • Schülerzahl: 114 Schüler in der Mittelschule und 49 im M-Zug, dazu 10 ukrainische Kinder in einer Brückenklasse
  • Schulverbund Fichtelnaabtal-Kemnath-Speichersdorf: zusammen mit der Fichtelnaabschule Ebnath-Neusorg und der Werner-Porsch-Mittelschule Speichersdorf
 
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