Kemnath
25.06.2018 - 12:46 Uhr

Kompost: "Das Gold des Gärtners"

Beim "Aktionstag Kompostierung" weiht der Obst- und Gartenbauverein (OGV) seinen neuen Kompostierplatz ein. Zahlreiche Mitglieder und Interessierte informieren sich dabei über die optimale Kompostierung.

Bürgermeister Werner Nickl und OGV Vorstand Josef Häckl befüllen die neuen Komposter zum ersten Mal. [RPP]
Bürgermeister Werner Nickl und OGV Vorstand Josef Häckl befüllen die neuen Komposter zum ersten Mal.

(rpp) "Pfanzenabfälle sind wertvoll. Durch das Kompostieren können die enthaltenen Mineralien und Nährstoffe wieder dem Boden zurückgegeben werden", erklärte Josef Häckl, erster Vorsitzender des OGV Kemnath. Er betonte besonders, dass es wilde Ablagerungen in der Natur nicht geben sollte und auch nicht brauche.

Die Kemnather Gartler nahmen vier verschiedene Kompostsysteme unter die Lupe, darunter einen Thermokomposter. "Zwar lassen die höheren Temperaturen die Pflanzenreste hier schneller verrotten - dafür muss man sorgfältiger Schichten, weil seitlich weniger Sauerstoff eindringen kann", erklärte Gartenbauingenieur Andreas Höhn. Auch müsse man ab und zu gießen, wenn mit den Materialien zu wenig Feuchtigkeit eingebracht wird.

"Nur pflanzliche Reste dürfen in den Kompost, denn Fleischreste locken Mäuse und Ratten an", betonte Höhn. Wichtig seien dabei vor allem genügend Feuchtigkeit und Sauerstoff. "Beides wird durch richtiges Schichten erreicht", sagte er.

Das bedeutet: Am besten beginne man mit einer Schicht, welche die Sickersäfte aufsaugen kann. "Zum Beispiel Hackschnitzel oder gehäckselte Äste", so Höhn. Die Grasnarbe müsse nicht extra entfernt werden. Darauf kommen Grünabfälle von Kräutern, Staudenrückschnitt und Küchengrünabfälle. "Wird richtig geschichtet, muss man den Kompost nicht umsetzen", so Höhn. Dies störe nur die Temperaturkurve in der Rotte. Höhn betonte immer wieder, wie wichtig es sei, mit der Natur zu arbeiten und dabei das Bodenleben zu unterstützen. Das sei zum Beispiel möglich über Laub, das dem Kompost Kalk zuführe.

Der eigene Kompost sei das "Gold des Gärtners", betonte Höhn. Man wisse nicht nur genau, was drin sei, und spare obendrein Geld. Der einzige Nachteil: "Kompost hat als Dünger zu wenig, als Erde aber zu viel Nährstoffe", gab Höhn zu bedenken.



Info:

Tipps vom Kompostier-Profi

- Das darf in den Kompost: Zerkleinertes Papier oder Pappe, Gesteinsmehl (sorgt für mehr Mineralien), Moos, zerkleinertes Holz, geringe Mengen Bananenschalen oder Schalen von Zitrusfrüchten

- Optimales Schichten: Der Kompost sollte nicht höher als hüfthoch geschichtet werden (ein bis eineinhalb Meter). Es sollten sich stets feuchte und leichte, lockere Schichten abwechseln. Gut für das Bodenleben: Immer wieder Erdschichten einstreuen. Vorsicht mit Rasenschnitt: Bei zu dicken Lagen blockiert er die Sauerstoffzufuhr. Es entsteht Fäulnis und Gestank. Sind viele Regenwürmer an der Oberfläche, ist etwas schief gelaufen.

Josef Häckl zeigt einen der vereinseigenen Gartenhäcksler in Aktion. [RPP]
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Gartenbauingenieur Andreas Höhn gibt Tipps zur Kompostierung. [RPP]
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Gartenbauingenieur Andreas Höhn erklärt, was in den Kompost darf. [RPP]
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Vorsitzender Josef Häckl bedankt sich bei Gartenbauingenieur Andreas Höhn für den interessanten und kurzweiligen Vortrag. [RPP]
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Zahlreiche Gartler interessierte das Thema Kompostieren. [RPP]
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OGV Vorstand Josef Häckl zeigt, wie die Entnahme des fertigen Komposts funktioniert. [RPP]
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Die drei neuen Komposter auf dem OGV Gelände: Der Hozkomposter wurde von den Kemnather Gartlern selbst gebaut. [RPP]
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Gartenbauingenieur Andreas Höhn referiert zum Thema richtige Kompostierung. [RPP]
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OGV Vorstand Josef Häckl (links) und Bürgermeister Werner Nickl befüllen den Holzkomposter. [RPP]
OGV Vorstand Josef Häckl (links) und Bürgermeister Werner Nickl befüllen den Holzkomposter.
 
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