Bei den Einnahmen und Ausgaben schließt der Vermögenshaushalt nämlich jeweils mit 121,20 Millionen Euro. Unter den 103 aufgelisteten Einzelmaßnahmen befinden sich zahlreiche "dicke Brocken".
Ein ganzes Bündel an Maßnahmen hat mit der Entwicklung und Projektplanung des neuen Stadtteils "Kemnath Nord-West" zu tun, also jenem Areal rund um die neue Staatliche Realschule, die der Landkreis bauen wird. Auf die verschiedenen Maßnahmen verteilt, sind im laufenden Jahr drei Millionen Euro Ausgaben eingeplant. Dazu gehört, dass in unmittelbarer Nähe zum geplanten Neubau der Realschule die bestehende Schulsportanlage zu einem Sport- und Freizeitpark weiterentwickelt werden soll - unter anderem mit Kunstrasenspielfeld mit LED-Flutlichtanlage, Pumptrack-Anlage, Boulderwand, Tennisplätzen, Boulefeld, Skateranlage, Neubau Funktionsgebäude mit einer Gymnastikhalle und Umkleiden und einigem mehr.
Hier hat sich die Stadt Kemnath für eine Förderung im Rahmen eines Sportstättenförderprogramms beworben. "Die genaue Umsetzung und Ausgestaltung des Megaprojekts mit Gesamtkosten von rund 6,25 Millionen Euro hängt nicht zuletzt davon ab, wie die Förderseite aussehen wird", schreibt Kämmerin Natalja Lesle im Vorbericht zum Haushalt. Im Haushaltsjahr 2021 werden dafür 750 000 Euro vorgesehen.
Parkplätze und Kanal
Ein weiterer Punkt ist die Erschließung des Umfelds der neuen Realschule: Hier verankern sich mehrere Themenkomplexe, deren Realisierung in enger Abstimmung und Übereinkunft mit dem Landkreis als Bauherr der Realschule in Kemnath verläuft. Dieses Jahr wird die erste Rate für die Teilbereiche Badstraße/Gehweg- und Parkplatzbau mit 500 000 Euro veranschlagt. Weitere 300 000 Euro sind für die Kanalverlegung vorgesehen.
"Die genaue Umsetzung und Ausgestaltung des Megaprojekts mit Gesamtkosten von rund 6,25 Millionen Euro hängt nicht zuletzt davon ab, wie die Förderseite aussehen wird."
Angegriffen wird von der Stadt Kemnath auch die Planung und Erschließung einer Abbiegespur beziehungsweise einer Abfahrt von der Staatsstraße 2665 inklusive eines Teils der Berndorfer Straße. Der erste Baustein dieser Maßnahme liegt in der Verwirklichung der Abbiegespur. Die geschätzten Gesamtkosten von 1,2 Millionen Euro werden nach Beendigung der Maßnahme im Verhältnis der Straßenbreite mit rund 60 Prozent vom Straßenbauamt erstattet. Die restlichen Baukosten betreffen die Sanierung des oberen Teils der Berndorfer Straße, der mit Hilfe einer Förderung über das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz realisiert werden soll.
Im Haushaltsjahr 2021 sind neben der Anfinanzierung dieser Maßnahme in Höhe von 600 000 Euro weitere 350 000 Euro für den entsprechenden Grunderwerb eingeplant. Zudem sind für die Neugestaltung der Badstraße inklusive Brücke und Bushaltestelle bei der Grund- und Mittelschule in Kemnath sowie für die Neuordnung der Berndorfer Straße vom Realschulneubau bis zur Bayreuther Straße Planungskosten in Höhe von je 100 000 Euro vorgesehen. Auch die Planung der Verkehrsanbindung vom Schulzentrum bis Bayreuther Straße ist im Haushalt mit 500 000 Euro verankert.
Elektro-Steuerung für Kläranlage
Viel Geld binden im laufenden Jahr städtische Einrichtungen wie die Kläranlage und der Bauhof: Seit dem Spatenstich im Mai 2020 läuft die Modernisierung und Optimierung der Kläranlage Kemnath auf Hochtouren. Bei den aktuellen Berechnungen wird davon ausgegangen, dass für dieses Vorhaben insgesamt 5,85 Millionen Euro Baukosten anfallen. Im Haushaltsjahr 2021 sind als Schlussrate 3,5 Millionen Euro vorgesehen. Der Umbau der Elektro-Steuerung wird heuer mit einem weiteren Bauabschnitt weitergeführt. Bei kalkulierten Gesamtkosten von 850 000 Euro (inklusive Vorjahre) wird mit Restkosten von etwa 410 000 Euro in diesem Jahr gerechnet.
Auf der Einnahmenseite wird im Bereich der Kläranlage neben der Schlussrate der örtlichen Großeinleiter mit der ersten hälftigen Abschlagszahlung von angeschlossenen Gemeinden kalkuliert. Zusätzlich können hier auf Basis vom generierten EFRE-Zuschuss (Europäischer Fonds für regionale Entwicklung) in Höhe von 70 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten weitere Einnahmen in Höhe von 1 350 000 Euro veranschlagt werden. Im Haushaltsjahr 2022 werden noch die restlichen Einnahmen von 1,58 Millionen Euro (Beteiligung Gemeinden und EFRE-Zuschuss) veranschlagt. "Sofern alle Einnahmen in der kalkulierten Höhe generiert werden können, dürfte sich der Eigenanteil der Stadt Kemnath für diese Maßnahme bei etwa 1,7 Millionen Euro bewegen", fasst die Kämmerin im Vorbericht zusammen.
Geplant ist, dass das Bauhofgebäude erweitert wird: Hier sind im laufenden Haushalt 500 000 Euro eingeplant. Auch für den Fuhrpark von Bauhof, Kläranlage und Wasserwerk ist eine Summe in Höhe von 200 000 Euro eingestellt. Zwei ebenfalls "dicke Brocken" im Haushalt sind die Sanierung des Lenz-Bräu mit zwei Millionen Euro Ausgaben und die Breitbanderschließung mit 3,35 Millionen Euro.
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