Kemnath
05.09.2019 - 10:26 Uhr

Musik aus der Puderdose

Kinder, Jugendliche und Erwachsene erfahren im Musikeum alles rund um außergewöhnliche Instrumente.

Museumsleiter Anton Heindl erklärte den interessierten Besuchern im Musikeum das Klavierorchestrion. Bild: jzk
Museumsleiter Anton Heindl erklärte den interessierten Besuchern im Musikeum das Klavierorchestrion.
Museumsleiter Anton Heindl zeigte den Kindern, wie sie der mechanischen Drehorgel (Partyorgel) Tön entlocken können. Bild: jzk
Museumsleiter Anton Heindl zeigte den Kindern, wie sie der mechanischen Drehorgel (Partyorgel) Tön entlocken können.

Eine musikalische Reise in die Vorgeschichte von CD und MP-3-Player bot Museumsleiter Anton Heindl interessierten Kindern, Jugendlichen und ihren Eltern im Musikeum des Heimatkundlichen Arbeits- und Förderkreises (HAK) an. Hier stießen die Besucher auf eine Musikwelt, die sie bisher kaum kannten. Die Tasten von Klavieren wurden wie von Geisterhand bewegt, in zarten Tönen ließen sich Spielwerke vernehmen, die in winzige Taschenuhren genauso eingebaut wurden wie in Feuerzeuge, Puppenautomaten, Nähkästchen, Fotoalben oder Puderdosen.

„In unserem Musiksalon befindet sich die größte öffentlich zugängliche Sammlung von mechanischer Musik in der Oberpfalz“, wusste Heindl. Geduldig führte er den Besuchern die Instrumente vor. Zu bewundern waren unter anderem Walzen- und Plattenspieldosen sowie Metallplattenspielgeräte wie Polyphon, Lochplattenmusikwerk, Symphonium, Orphenion, Organetten, Zungendrehorgel und Amicorum. Fachmännisch präsentierte Heindl auch Pianolas, Orchestrien, Grammophone und Phonographen mit klangvollen Namen wie Manopan, Aeolin, Ariston und Ariosa.

Bestaunt wurden auch ein pneumatisches Klavier mit Vorsetzer und ein Straßenwalzengerät.

„Unser interessantestes Exponat ist ein Klavierorchestrion mit acht Instrumenten, nämlich Klavier, Akkordeon, Basstrommel, Triangel, Tamburin, Becken, Trommel und Holztrommel“, erklärte Heindl.

Geschickt entlockte er den technisch voll funktionsfähigen Musikautomaten bekannte Melodien wie „Wiener Blut“, „Radetzky-Marsch" oder „Zillertaler Hochzeitsmarsch“ beim Ariston. Natürlich durften die Kinder Drehorgeln und andere Instrumente selbst bedienen.

Die Besucher waren überrascht, wie gut die Instrumente funktionieren und wie gut sie auch heute noch klingen. Am Ende der Führung erhielt jeder Teilnehmer das Diplom „Musikpädagogikum“, mit dem er zum Diplom-Drehorgel-Instrumentalisten ernannt wurde. Darauf stand zu lesen: „Er/Sie hat die Berechtigung, den Drehorgeltitel „Diplom-Drehorgel-Instrumentalist“ zu führen und das Instrument in der Welt zum Vortrag zu bringen, wo dies von Amts wegen gestattet ist.“

 
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