Kemnath
31.05.2019 - 17:02 Uhr

Oana geht no

"Oana geht no", rief Herbert Storek, wenn ein Musikant ein oder zwei flotte Stückln gespielt hat. Als umsichtiger Moderator achtete er beim Musikantentreffen in Kemnath darauf, dass keiner beim Vorspielen zu kurz kam.

Weil es ihnen in Kemnath so gut gefällt, versprechen die Musikanten und Sänger Maria Storek (vorne sitzend) wieder zu kommen. Bild: jzk
Weil es ihnen in Kemnath so gut gefällt, versprechen die Musikanten und Sänger Maria Storek (vorne sitzend) wieder zu kommen.

Herbert Storek selbst schnallte sich auch zwei Mal seine Steirische Harmonika für die "Pretulla Polka", "Der alte Jäger", "Der Paul und sein Gaul" und "A Rindvieh" um. Auch diesmal war die "Fantasie" restlos gefüllt.

Von der Heimat ("Wisst's wo mei Hoamat is?"), vom rauchenden Wildbach ("Mein einziger Zeuge, mein Wildbach bist du") bis zum stolzen Arbergipfel sangen Marianne Helm und Hans Kowatsch. Er übernahm auch bei den Liedern "Zwoa dumme Teifl" und "Zwoa Freind" die Akkordeonbegleitung. Nicht nur Volksmusikweisen wie "Gruß aus dem Engadin" und "Der Böhmische Wind" hatten Freifrau Sonja Kreß von Kressenstein (Gitarre und Gesang) und Georg Lauß (Gitarre, Akkordeon und Gesang) auf Lager, sondern auch populäre Evergreens wie "Seemann, lass das Träumen", "Aloa Oe" und "Country Roads".

Immer wieder gern gehört werden die Klassiker "Auf der Autobahn" und "Trompetencho", die Erwin Hornauer mit seiner Steirischen Harmonika und Gitarrist Helmut Reichl vortrugen. Auch für den "Gretl Boarischen" (Tanzgretl), "Der weiße Mond von Maratonga" und das humorvolle Lied "Depperter Bua" bekamen die beiden viel Beifall. Sie spielten auch mit, als Willi Prechtl aus Fichtelberg zum Saxofon griff und "Mitsou" ("Laternenfest") "Pepito Pepito", "My happy Sunshine" und "Yellow Rose of Texas" anstimmte.

"Lasset uns das Leben genießen", forderten Gastgeberin Maria Storek und Ludwig "Luk" Dötsch (Konzertina) ihre Zuhörer auf. Die freuten sich über ihre weiteren Musikbeiträge "Amara, das Zigeunermädchen", "Friede in den Bergen", "Frag die Zigeunerin" und "Eine Herde voller Pferde". Ludwig "Lucki" Lindner aus Kirchenthumbach spielte mit seiner Trompete und seiner Steirischen Harmonika mit Willi Prechtl, Erwin Hornauer und Helmut Reichl "Dem Land Tirol die Treue", "Tanz mit mir Corinna" und "Aber dich gibt's nur einmal für mich". Rhythmisch unterstützten Dieter Paulus und Werner Ponnath mit ihren Ratschn das Quartett. "Mir g'hörn zsamm", schmunzelte Werner Meier aus Vorbach, als er mit Daniela Christl aus Ohrenbach auftrat. Bei "Himbeereis zum Frühstück" und der "Vollmond-Polka" begleiteten sich die beiden Erzmusikanten auf ihren Gitarren. Bei "Pudelnackert" hatte sie die Lacher auf ihrer Seite. "Die Musik hält mich jung", versicherten beide bei dem Liebeslied "Wär' ich nur ein oder zwei oder 3000 Jahre am Leben". Bei ihren Stücken "Die Sterne am Himmel", "Hey Slavko" und "Unter den Kastanien" stieg Helmut Bößl mit seiner Steirischen Harmonika mit ein. Er war zum ersten Mal beim Musikantenstammtisch in Kemnath dabei.

Mit "selba gstricktn Stückln" trug der Harmonikaspieler Alois Lindner aus Schwarzenbach zur guten Stimmung bei. Die eifrigsten Tänzer waren Maria Böhm und Otto Zahn, das ehemalige Seniorentanzpaar des Landkreises Tirschenreuth. Dabei sind die beiden schon jeweils über 83 Jahre alt.

Anton Moll und Marianne Ruf (stehend) kommen aus Waidhaus – und beim Publikum sehr gut an. Bild: jzk
Anton Moll und Marianne Ruf (stehend) kommen aus Waidhaus – und beim Publikum sehr gut an.
Leute:

Von Waidhaus nach Kemnath

Fast eineinhalb Stunden Fahrzeit haben Anton Moll und Marianne Ruf auf sich genommen, um beim Musikantenstammtisch auftreten zu können. Sie waren zum ersten Mal dabei und haben ihr Kommen nicht bereut. Im Duett sangen sie gefühlvolle Lieder vom „Bergsee“, vom Böhmerwald („Dort im Böhmerwalde“) und von der „Waldesruh“ („Wahres Glück, das bist nur du, Frieden schenkt der Wald allein“). Der 78 Jahre alte Gastwirt aus Waidhaus begleitete sich selber auf dem Akkordeon, das er erst seit 20 Jahren spielt.

„Als Gastwirt muss man oft selber für Stimmung sorgen.“ Das meiste hat er sich selber beigebracht. Nicht nur mit seiner Musik, sondern auch mit seinen deftigen Witzen brachte er Stimmung in die Gaststube. Zum Musizieren haben die beiden jetzt viel Zeit. „Mein Wirtshaus habe ich verpachtet“, erzählt Moll. Weil seine Kinder damit nicht weitermachen wollten, werde er es wohl verkaufen müssen. In Kemnath hat es ihm gut gefallen. Ob er wieder zum Musikantenstammtisch kommt? „Schau mer amol“, antwortete er und nickte.

 
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