Kemnath
18.08.2020 - 10:53 Uhr

Patrozinium in Kemnath: Maria ist Eine von uns

Der Frauenbund band einen farbenprächtigen Kräuterstrauß und stellte ihn vor den Volksaltar. Bild: jzk
Der Frauenbund band einen farbenprächtigen Kräuterstrauß und stellte ihn vor den Volksaltar.

Zum ersten Mal zelebrierte Stadtpfarrer Thomas Kraus den Festgottesdienst am Hochfest Mariä Himmelfahrt, das Patrozinium der Stadtpfarrkirche. Im Vorjahr war es einer der letzten Gottesdienste von Stadtpfarrer Konrad Amschl. Nach fast 18 Jahren als Seelsorger in der Pfarrei Kemnath zog er im August 2019 nach Bärnau um. Im September übernahm er die seelsorgerische Betreuung der Pfarreiengemeinschaft Bärnau-Hohenthan-Schwarzenbach. „In Kemnath singen wir zum Abschluss der Heiligen Messe gerne ein Marienlied“, begann Thomas Kraus seine Predigt. „Über wen singen wir dabei?“, fragte er. Einzigartige Jungfrau, Himmelskönigin, Rose ohne Dornen, Freude aller Welt, Himmelspforte, Mutter der Barmherzigkeit, Meerstern seien nur einige Bezeichnungen für die Gottesmutter Maria. Die einen bezögen sich auf Glaubensinhalte, andere auf poetische Beschreibungen. Und Maria? Nach den Worten der heutigen Frohen Botschaft sage sie selbst von sich voraus: „Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter.“

„Die Gottesmutter Maria ist eine Frau von uns“ betonte Stadtpfarrer Thomas Kraus bei seiner Festpredigt. Bild: jzk
„Die Gottesmutter Maria ist eine Frau von uns“ betonte Stadtpfarrer Thomas Kraus bei seiner Festpredigt.

„Nicht nur in unserer Pfarrei, wo wir die Gottesmutter als unsere Patronin verehren, und wo die Aufnahme in den Himmel unserer Gemeinde einen Namen und damit eine gewisse Identifikation gibt, hat Maria einen Platz im Glauben- und Gebetsleben der Menschen“, betonte der Geistliche.

„Wie sieht es in anderen Bereichen unseres Lebens aus?“, fragte Kraus. Viele fänden es völlig normal, dass ihr Lieblingsfußballclub in den höchsten Tönen besungen wird und dass in manchen Schlagern die Geliebte schöner ist als alle anderen, dass so ein Tag wie dieser nie zu Ende gehen soll. Aus so einer euphorischen Begeisterung, die zum Menschsein dazugehört, seien auch die vielen Marinelieder und Gebete entstanden.

„Aber als Christen müssen wir aufpassen“, warnte der Geistliche, „es geht uns nicht nur um Gefühle, sondern um die Wahrheit.“ Wir suchten auch in der Marienverehrung den Grund unseres Glaubens, das was trägt, worauf wir bauen und vertrauen könnten.

Das Besondere an dieser unscheinbaren jungen Frau sei nicht nur ihre Rolle durch ihre Erwählung, sondern vor allem ihre Antwort: der Glaube. Dieser Glaube Marias sage uns: Alles wird gut, alles geht einmal vorbei – nur der ewige Gott wird bleiben. Maria habe das Wagnis des Glaubens angenommen und ihr Ziel erreicht.

In der Ettaler Liebfrauenmesse, die der Kemnather Kirchenchor aufführte, ist im Gabenlied vom Weinwunder die Rede: „Zu Kanaa in dem Hochzeitssaal der Wein zu früh zur Neige ging.“ Das Schlusslied „In Frieden ziehen wir dahin“ endete mit dem Lobpreis „Salve Regina“.

 
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