"Erst denken, dann klicken", hieß es bei dem Projekt "Online-Mobbing-Prävention" in der Klasse 6 b der Mittelschule Kemnath. Klassenleiter Johannes Birkner war es gelungen, Gabriela Paetzolt von grenzüberschreitenden Jugendmedienzentrum Oberpfalz Nord T1 in Tannenlohe als Referentin zu gewinnen. In vier Unterrichtsstunden besprach die Medienpädagogin mit den Mädchen und Jungs, was Mobbing bedeutet. Das Thema "Online-Mobbing" bildete dabei den Schwerpunkt.
Bei Übungen in Kleingruppen lernten die Sechstklässler, wie sie sich erfolgreich gegen Mobbing wehren und wie sie sich Hilfe holen können. "Wenn dich jemand auf irgendeine Art beleidigt, belästigt oder fertig macht, dann ist das Mobbing", erklärte ihnen Paetzolt. Mobbing fange bei Ausgrenzung an. "Viele glauben, ihre Probleme allein lösen zu können", wusste die Referentin. Sie schämten sich dafür, dass sie fertig gemacht werden, und trauten sich nicht, mit ihren Eltern zu sprechen, weil sie Angst vor noch mehr Stress oder Medienverbot haben.
"Meistens tut es aber gut, sich jemandem anzuvertrauen", betonte die Medienpädagogin. Bei vielen Fällen von Mobbing brauche es Erwachsene, die sich einschalten. "Nie war es so einfach wie heute, seine Mitmenschen zu beleidigen oder zu beschämen", gab sie zu bedenken. Mit dem Handy und über das Internet könnten Gerüchte oder peinliche Bilder mit wenig Aufwand innerhalb kürzester Zeit einem sehr großen Publikum zugänglich gemacht werden. Für die Opfer sei das eine Katastrophe. Daher: "Schütze deine Privatsphäre und überlege dir genau, was du im Internet von die preisgibst", schärfte die Referentin den Sechstklässlern ein. Mittels einer Comicapp sollten diese Botschaften zu den Themen "Was bedeutet Freundschaft?", "Wie pflege ich Freundschaften?" und "Was macht eine gute Freundschaft aus?" erstellen.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.