„Steinzeit und mehr erleben“ hieß das Ferienprogramm, das der Heimatliche Arbeits- und Förderkreis Kemnath (HAK) für interessierte Schüler und Jugendliche anbot. 17 Kinder waren gekommen und verbrachten in der letzten Ferienwoche im Kemnather Heimat- und Handfeuerwaffenmuseum drei hochinteressante Geschichtsstunden. Mit Museumsführer Hans Bäte und dem HAK-Ehrenvorsitzenden Hans Rösch unternahmen sie eine interessante Reise zurück in längst vergangene Zeiten.
Im zweiten Stockwerk zeigte ihnen Hans Rösch die ehemalige Kemnather Stadtkasse und einige sehr gut erhaltene Gewehre aus dem Armaturwerk Fortschau. Hans Bäte erklärte ihnen unter anderem die Exponate der Sonderausstellung „Die Kemnather Dinosaurier“. In einer Vitrine waren Funde aus dem Kemnather Raum ausgestellt, die über 230 Millionen Jahre alt sind. Interessiert betrachten die Buben und Mädchen auch die anderen Ausstellungsstücke in den Schaukästen, die ihnen Hans Bäte erklärte.
Im ersten Stockwerk erfuhren sie in einer Arrestzelle, wie hart früher Gefangene in der Fronfeste behandelt wurden. Im Erdgeschoss bestaunten sie das Hochrad aus der Zeit um 1885, das Max Kormann gestiftet hat. Das nächste Ziel war die vor- und frühgeschichtliche Ausstellung im Erdgeschoss. „Fast alle Epochen der Erd- und Menschheitsgeschichte sind hier durch Fundstücke dokumentiert, die überwiegend aus dem Kemnather Land stammen“, erklärte Bäte den Kindern. „Hier könnt ihr Pflanzen- und Tierfossilien, Werkzeuge aus der Stein-, Bronze- und Eisenzeit und Alltagsgegenstände des Mittelalters sehen“, fügte er hinzu. Der erfahrene Museumsführer verstand es von Anfang an ausgezeichnet, mit seinem enormen Sachwissen und seinen anschaulichen Erklärungen die Kinder in seinen Bann zu ziehen.
Im ersten Ausstellungsraum waren in der Vitrine 1 Funde aus der Vor- und Frühgeschichte zu sehen, unter anderem auch Wirbelknochen von drei verschiedenen Sauriern aus der Zeit vor etwa 230 Millionen Jahren. Interessanter war für die Schulkinder aber noch die Vitrine 2 mit Exponaten aus der Alt- und Mittelsteinzeit. Die Kinder betrachteten den nachgemachten Schädel eines Neandertalers („Der alte Mann von Chapelle“). Außerdem konnte ihnen Bäte zwei Faustkeile präsentieren, die etwa 150 000 Jahre alt sind. „Der Faustkeil war ein vielseitiges Werkzeug der Jäger und Sammler, mit dem sie alle anfallenden Arbeiten wie stechen, schneiden, schaben oder graben ausführen konnten“, erklärte er. „Es war das Schweizer Messer der Steinzeit“, scherzte Bäte.
Der Höhepunkt der Museumsführung war für viele im zweiten Ausstellungsraum. Hier zeigte ihnen Hans Bäte, wie man mit einem handlichen Schlagstein Klingen von einem Feuerstein abschlagen und schärfen konnte. Natürlich durfte jedes Kind einen Feuersteinsplitter mit nach Hause nehmen. Wer mochte, konnte selbst aktiv werden und mit Hilfestellung des kundigen Führers Pfeilspitzen und Schmuckstücke nachbauen. Zwischendurch warfen einige besonders interessierte Kinder noch einen Blick in die alte Schmiedewerkstatt, die sich im ehemaligen Wehrturm der Stadtmauer befindet. Zum Abschluss schürte Hans Bäte für die Kinder im Museumsinnenhof den Grill an und bereitete Steak zu.
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