Die Mutter von vier Kindern sprach im Familienzentrum Mittendrin über das Thema "Gelassen erziehen - auch in der Trotzphase". Dabei berichtete sie auch von ihren Erfahrungen in ihrer großen Familie.
"Im Alter zwischen zwei und drei Jahren lösen sich die Kinder immer mehr aus der bis dahin lebensnotwendigen Abhängigkeit hin zu einem zumindest teilweise unabhängigen Individuum", erklärte Gebhard. Die Ich-Entwicklung vollziehe sich langsam vom "den Eltern ausgeliefert sein" bis hin zum "laufend die Welt erobern." Das Kind erkenne allmählich: "Ich kann ja selber was machen." Die Referentin empfahl, das Kind in dieser Entwicklungsphase selber handeln zu lassen, auch wenn es "länger dauert und/oder noch schief geht". Die Eltern sollten ein entwicklungsförderndes Verhalten zeigen, indem sie dem Nachwuchs nicht alles abnehmen.
Pädagogen sprächen in diesem Zusammenhang nicht mehr von der Trotz-, sondern von der Autonomiephase. Das sei ein wichtiger Schritt zur Selbständigkeit, erklärte Gebhard. Zwischen den beiden Generationen gehe es nicht ums Rechthaben, sondern darum, den Kindern die Möglichkeit zu geben, all das zu lernen, was sie in wenigen Jahren beherrschen sollten. Darum müssten sie auch Dinge ausprobieren dürfen, die noch nicht einwandfrei funktionieren.
Bei trotzigem Verhalten sollten sich die Eltern klar sein, dass ihr Kind in diesen Momenten in einer echten Notlage sei. Es werde von seinen Gefühlen überrollt und habe noch keine anderen Handlungsalternativen, "als sich hinzuschmeißen und ,nein' oder ,Ich will nicht' zu brüllen". Es benötige einen Raum, in dem es sich ausprobieren dürfe. Dazu sei die Familie am besten geeignet. Dort erfahre das Kind, dass es geliebt werde, auch bei "unerwünschtem" Verhalten.
"Helfen sollte man ihnen erst dann, wenn sie darum bitten", meinte Gebhard. Die Eltern sollten das eigene Verhalten immer wieder überdenken, auf sich selbst achten und vor allem das aufmüpfige Verhalten nicht persönlich nehmen. "Gelassen bleiben, auch wenn das Kind bei einer Handlung noch überfordert ist", sollte die Devise lauten.













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