Seit vergangener Woche ziehen vier Schafe im Garten des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF), Außenstelle Forsten Kemnath, die Blicke auf sich. Die kleine Gruppe hält das Grün rund um das Gebäude auf natürliche und schonende Weise kurz. Statt regelmäßig den Rasen zu mähen, übernehmen die Tiere die Pflege der Fläche – ganz im Sinne einer insektenschonenden Gartenbewirtschaftung. Dies teilt das AELF in einem Schreiben mit.
Die Idee stammt von Forst-Bereichsleiter Christoph Hübner: „Damit wollen wir einen weiteren Baustein unserer ökologischen Gestaltung des Geländes umsetzen.“ Besonders erfreulich ist, dass die Schafe nicht nur beim Grünschnitt helfen, sondern auch invasive Pflanzenarten wie den Japanischen Riesenknöterich fressen, der sich andernfalls stark ausbreiten würde.
Bei den Tieren handelt es sich um Waldschafe – eine vom Aussterben bedrohte, einheimische Landrasse mit Ursprung im Bayerischen Wald, Oberpfälzer Wald und Böhmerwald. Sie gehören zu einer Herde von etwa 60 Tieren des Revierförsters Martin Wittmann. Er hat die vier Schafe für etwa zwei Wochen auf das Gelände gebracht.
Sein mobiler Elektrozaun sorgt für sicheren Auslauf, und der Transporthänger dient als optionaler Unterstand. „Aber eigentlich bräuchten sie ihn nicht, da sie Schatten von den Bäumen und einen dicken Fellpullover haben, der sie auch vor Regen schützt“, so der Revierförster. Bei ihrem normalen Job auf Naturschutzflächen hätten sie auch keinen Unterstand. Ein gelungenes Beispiel dafür, wie naturnahe Pflege und Artenschutz Hand in Hand gehen können – zur Freude von Umwelt und Mitarbeitenden gleichermaßen.
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