Jede Woche kommen mehr als 15 ukrainische Erwachsene, die in Kemnath oder Kastl wohnen, in das Familien- und Bürgerzentrum Mittendrin, um Deutsch zu lernen. Sie sind auf zwei Gruppen aufgeteilt. Lucia Etterer unterrichtet die Gruppe mit den Teilnehmern, die wenig Vorkenntnisse in der deutschen beziehungsweise englischen Sprache haben. Die Ukrainerinnen mit Vorkenntnissen haben Deutschunterricht bei Christiana Zaglmann. Sie wird dabei von Gabi Böhm und Reneé Götzinger unterstützt.
Der Deutschunterricht ist freiwillig. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind sehr wissbegierig und fleißig, sagen die Lehrerinnen. Alltagssituationen wie Einkaufen oder Arztbesuche bilden unter anderem die Schwerpunkte für den Spracherwerb. Natürlich kommen auch Grammatik und Schreibübungen nicht zu kurz. Irina Lavrenchuk meint: „Für mich ist Deutsch wichtig. Es ist eine schwere Sprache, weil sie für mich nicht logisch ist.“
App als wertvoller Helfer
Auch andere Teilnehmerinnen sagen, dass sie gerne in den Deutschkurs gehen, um sich hier verständigen zu können. Alle Kursteilnehmer haben Kinder, die entweder die Kita oder eine der Kemnather Schulen besuchen. Ein wertvoller Helfer ist für alle die App, mit der Wörter erklärt und übersetzt werden können. Für die Unterrichtenden gibt es Hilfen im Internet, die speziell für die ukrainischen Mitbürger erstellt wurden.
In Brand unterrichten im Gebäude der Mittelschule vier ehemalige Lehrkräfte aus Brand. Rita Praller, Angela Hars, Inge Drehobel und Georg Zaus haben insgesamt 20 ukrainische Schüler und Schülerinnen aus Brand, Ebnath und Neusorg in zwei Gruppen an jeweils ein bis zwei Tagen in der Woche zu Gast.
Lehrerberuf als Passion
Ein bis zwei Mal pro Woche treffen sich die ukrainischen Erwachsenen aus Ebnath und Umgebung in Ebnath, um Deutsch zu lernen. Unter der Leitung von Luise Schopper eignen sie sich Kenntnisse an.
„Wir haben einfach das Bedürfnis, den Flüchtlingen aus der Ukraine beim Erlernen der deutschen Sprache zu helfen“, betonen die Lehrkräfte. Ihre Schützlinge mussten Hals über Kopf aus der Heimat fliehen, ihr Leben wurde in kürzester Zeit von Grund auf umgekrempelt. „Der Lehrberuf ist für uns eine Passion, wir haben Freude am Unterrichten. Außerdem profitieren wir auch davon. Im Gespräch mit unseren Schülerinnen und Schülern lernen wir auch ihre Lebensweise kennen.“
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