(jzk) Ein besonderes Erlebnis war für die zahlreichen Teilnehmer die Führung durch die Altstadt Kemnaths. Dabei ließen die Gästeführer des Heimatkundlichen Arbeits- und Förderkreises (HAK) markante Episoden aus der Heimatgeschichte aufleben. Treffpunkt war am Platz der Begegnung. Dort kassierte die Stadtwache von den Erwachsenen stilecht den "Pflasterzoll" in Höhe von 3 Euro. Die Kinder waren frei.
Nicht nur bedeutende Persönlichkeiten, auch ehrbare Bürger und Geistliche traten in historischer Gewandung auf und erzählten aus ihrem Leben. Die Baderin Pauline (Pauline Bäumler) übernahm die Führung. Die Trommler Roland Rabenstein und Kai Schmidt sowie die Stadtwächter Peter Ferner, Richard Brunner, Michael Goodwyn, Jürgen Schreyer und Volkmar Legath eskortierten sie dabei zur Pinzer-Beckn-Resl (Liane Preininger) auf dem Cammerloherplatz. Eindrucksvoll schilderte sie die widrigen Umstände, die ihre Familie dazu zwangen, nach Amerika auszuwandern. Eines ihrer sechs Kinder wurde in Amerika Kardinal (Aloysius Joseph Muench).
Bei der ehemaligen Fronfeste informierte die Baderin über das jetzige Heimat- und Handfeuerwaffenmuseum und das Musikeum mit den mechanischen Musikautomaten. Christoph Adam von Trautenberg (Hans Rösch) erzählte in Begleitung von Bruder Josef (Heiner Dworzak) in der Trautenbergstraße von der Gründung des Spitals für "in Ehren abgehauste Kemnather Bürger". Der Kantor und Schuldramatiker Wolfgang Schmeltzl (Josef Zaglmann) berichtete am Schmeltzl-Brunnen (früher Gänsbrunnen), wie er um im 16. Jahrhundert als armer Sohn eines Handwerksmanns nach Wien zog und dort zu Ruhm und Ehren gelangte.
Im Schulwinkel in der Schmidt Straße wartete Martin Mayer als Schulinspektor Johann Horn vor der ehemaligen Lateinschule auf die Gäste. Vor der Stadtpfarrkirche verkörperte Reinhard Herr den Kemnather Pfarrer Johann Christoph Arckhauer. Der teilte seinen Zuhörern mit, wie der Katakombenheilige Primian von Rom nach Kemnath kam und zum Stadtpatron wurde.
Hildebert Mehler (Roland Wende), der letzte Guardian des Franziskanerklosters, erzählte im Klosterhof die wechselhafte Historie des Klosters bis zur Auflösung bei der Säkularisation im Jahr 1802. Nach der abschließenden Vorstellung der Darsteller durch die Baderin bedankte sich Hans Rösch bei allen Mitwirkenden. Mit dem Feierabendlied und dem Beifall der Teilnehmer endete die stimmungsvolle Stadtführung.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.