Erste regelmäßige Veranstaltungen der vor 50 Jahren von überwiegend von Kriegsteilnehmern gegründeten Versehrtensportgruppe war das Schwimmen im damals neu errichteten Hallenbad. Im Laufe der Jahre wuchs die Mitgliederzahl von 16 auf 127.
2014 erfolgte eine Namensänderung. Aus dem Versehrten- wurde der Vitalsportverein Kemnath (VSV). Hauptgründe für diesen Schritt waren das Fehlen von Kriegsversehrten und der Wunsch nach neuen, auch jüngeren Mitgliedern.
Zur Feier zum 50. Vereinsjubiläum im Foyer der Mehrzweckhalle konnte Vorsitzender Hans Breuer als einziges Gründungsmitglied Karl Vogel begrüßen. Für 50 Jahre Treue erhielt dieser eine Ehrenurkunde, verbunden mit der Ernennung zum Ehrenmitglied.
Der Vitalsportverein sei zertifizierter Verein im BVS (Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband Bayern) und biete Menschen mit orthopädischen Beschwerden und Diabetes Rehabilitations-Sport nach Verordnung an, erklärte Breuer. Dafür stehen die zertifizierten Übungsleiter Alfons Foitzik, Annette Bachert, Sandra Neumann, Monika Bayer und Antje Lautner zur Verfügung.
Wettkämpfe und Abzeichen
In den Sportarten Bosseln (verantwortlich Hans Breuer), Petanque (Hermann Weismeier) und Hallen-Boccia (Renate Busch) habe der Verein schon viele Wettkämpfe aus Bezirks- und Landesebene ausgerichtet. "Teilweise haben unsere Mannschaften auch bemerkenswerte Erfolge erzielt." Die Damen- und Herrenteams beteiligten sich zudem an den Deutschen Meisterschaften im Bosseln. Weitere Sportaktivitäten seien Wassergymnastik, Tischtennis, Wandern/Walking und Kegeln (Foitzik). Im Sommer könnten Mitglieder mit Hilfe von Lautner auf dem Schulsportgelände das Sportabzeichen für Behinderte und Nichtbehinderte in Bronze, Silber oder Gold erwerben.
Dr. Uwe Pressler sei der ärztliche Betreuer. "Natürlich kommt auch die Geselligkeit nicht zu kurz", berichtete Breuer. Dabei erwähnte er besonders das Sommerfest, Faschingskegeln, Preisschafkopf, Wandern und die Weihnachtsfeier. Abschließend dankte er den Vorstandskollegen und allen Mitgliedern, die bei Sportveranstaltungen den Namen Kemnath in weiten Teilen Deutschlands bekanntgemacht haben. Ebenso würdigte er den Landkreis Tirschenreuth und die Stadt Kemnath für die Unterstützung.
"Der Vitalsportverein spricht Menschen mit Handicap aller Altersstufen an", betonte Schirmherr Bürgermeister Werner Nickl. Er sei aus dem Vereinsleben der Stadt und der gesamten Region nicht mehr wegzudenken. Nickl gratulierte zum Jubiläum und überreichte eine Geldspende.
"Als Landrat bin ich stolz darauf, einen solchen Verein im Landkreis zu haben, der mit einer aktiven Vorstandschaft Hervorragendes leistet", bekannte Wolfgang Lippert. Der Vitalsport sei nicht nur eine hervorragende Möglichkeit, Kontakte zu Behinderten und Nichtbehinderten zu knüpfen. Auch der körperliche Ausgleich sei wichtig für Menschen, deren Beweglichkeit durch eine Behinderung eingeschränkt ist. "In der sportlichen Betätigung finden die Mitglieder Selbstbestätigung, Vertrauen in die eigene Leistung, Lebenslust und Daseinsfreude." Auch Lippert hatte eine Finanzspritze mitgebracht.
"Engagierter Vorstand"
"Wir sind stolz auf den VSV Kemnath und erkennen an, dass die sich ständig ändernden Vorgaben und Vorschriften besonders im Reha- und im Behindertensport nur gemeistert werden können, wenn eine gute Vereinsarbeit und ein engagierter Vorstand dahinterstehen", sagte Dieter Menzel. Der stellvertretende Bezirksvorsitzende des BSV Bayern überreichte einen Zinnteller und einen Wimpel. Als Dank und Anerkennung für hervorragende Mitarbeit im Bayerischen Landessportverband (BLSV) hatte Kreisvorsitzender Andreas Malzer eine Ehrenurkunde mitgebracht.
Zwei Auftritte hatte der Kemnather Komiker Michael "Micha" Herold beim 50. Gründungsjubiläum des Vitalsportvereins. In seiner Parodie über den Vitalsport nahm er sich besonders das Bosseln ("Busseln?") vor. Er zitiert den früheren englischen Premierminister Winston Churchill ("Sport ist Mord") und schlug vor, den Sport bedächtig anzugehen. "Am besten wäre es Sport ganz zu vermeiden", dann gäbe es auch keine unerwünschten Nebenwirkungen wie Muskelkater oder Knochenbrüche.
Ein weiteres Übel sei, dass man beim Sporteln nichts essen kann. "Bleiben Sie weiterhin in Bewegung, doch übertreiben Sie's nicht, Ihr Körper wird es Ihnen danken." Für den Fall, dass beim Wiegen die Waage zu viel anzeigt, hatte er einen Geheimtipp parat. Ganz wissenschaftlich widerlegte er den "Irrglauben", dass Bewegungsmangel zu Fettleibigkeit führt. "Es handelt sich um ein Gen, das uns negativ beeinflusst", wusste er: "das Kühlschrank-Gen". Dieses lebe in einer Art Symbiose mit einer Reihe von körperlichen Aktivitäten.
Bei seinem zweiten Auftritt brachte er Ausschnitte aus seinem Programm "Der ma des?". Dafür bekam er von den Vitalsportlern viel Beifall. Am Samstag, 30. November, tritt Herold mit seinem neuesten Programm "Wo ein Willi, da ein Weg" im Gasthof Kormann auf.























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