Kemnath
25.08.2022 - 14:13 Uhr

Vorbereitung für Wald- und Feldbrände: Feuerwehr Kemnath übt den Ernstfall

Das Thema erlangt aufgrund der momentanen Trockenheit Bedeutsamkeit: Um Wald- und Feldbrände zu verhindern, trainierte die Feuerwehr Kemnath entsprechende Szenarien. Eine besondere Rolle spielen Taktik und Technik.

"Hauptziel bei diesen Einsätzen ist die Verhinderung der Ausbreitung", erörterte Übungsleiter Michael Denz. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr Kemnath trainierten an zwei Übungsabenden auf dem Feld und im Wald die Brandbekämpfung. So begünstigt langanhaltende Trockenheit nicht nur die Entstehung von Flächen- und Waldbränden, sondern sorgt je nach Lage und Vegetation auch für eine rasante Ausbreitung im Ernstfall.

Zu Beginn des Trainings ging es um die vorhandene Ausrüstung zur Brandbekämpfung und die persönliche Schutzausrüstung. "Entgegen der Brandbekämpfung in und an Gebäuden ist für Flächen- und Waldbrände unter anderem eine dünnere Einsatzjacke von Vorteil", erklärte der Fachbereichsleiter Brand und Atemschutz, Michael Denz. Hinsichtlich der Gefahren an der Einsatzstelle sei besonders auf die Ausbreitung möglicher Atemgifte zu achten, um einer Erkrankung oder Verletzung vorzubeugen.

Flexibel einsetzbar

Detailliert gingen die Übungsleiter auf die vorhandene Ausrüstung zur Flächen- und Waldbrandbekämpfung ein, etwa D-Druckschläuche, Strahlrohre, Löschrucksäcke und Feuerpatschen. "Gerade bei Waldbränden zeigen sich die Vorteile von Druckschläuchen mit kleinerem Querschnitt, da diese flexibler einsetzbar und im Gelände deutlich handlicher sind", so Denz.

Bei einer Übung wurde ein Feuer auf einer Freifläche simuliert. Dabei stand die Eindämmung der Brandausbreitung mit dem Tanklöschfahrzeug im Vordergrund. Angenommen wurde, dass das Fahrzeug mit einem 5000 Liter fassenden Löschwassertank in den bereits abgebrannten Bereich entlang des sogenannten "Feuersaums" fährt und mit zwei handgeführten Strahlrohren der Brand bekämpft wird. Zu beachten gelte es für die Einsatzkräfte, dass bei einer falschen Einsatztaktik Gefahren für Mensch und Technik entstehen können, etwa wenn sich ein Feuer über eine noch nicht abgebrannte Fläche rasant ausbreitet. Im Waldgebiet "Herrenholz" in der Gemarkung Eisersdorf bei Kemnath wurde der Brand von rund 1200 Quadratmetern Waldboden angenommen. Im Szenario hätten einzelne Bäume bereits Feuer gefangen. Die Besonderheit bei der Übung war, dass die "Brandstelle" abseits befahrbarer Wege und in hanglagigem Gelände lag.

100 Meter lange Schlauchleitung

So war der Aufbau einer rund 100 Meter langen Schlauchleitung notwendig, ehe die Einsatzkräfte ab dem Verteiler die Schläuche mit den Strahlrohren vornehmen konnten. Auch ein Höhenunterschied von 20 bis 30 Metern musste überwunden werden. "Hierbei zeigten sich deutlich die Vorteile von D-Schläuchen, den Feuerpatschen und den Löschrucksäcken", resümierte Marco Filbinger, stellvertretender Fachbereichsleiter Brand und Atemschutz der Feuerwehr Kemnath.

 
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