Kemnath
07.07.2022 - 10:51 Uhr

Vortrag in Kemnath: Auch Frauen wollen Evangelium weitertragen

"Maria 2.0", "Maria, schweige nicht!" - viele Ideen und Aktionen sind derzeit in der Kirche aktiv, bei denen es um die Aufgaben und die Berufung der Frauen geht. Der Katholische Frauenbund Kemnath wollte sich über diese Bewegungen informieren. Er hatte dazu Bildungsreferentin Birgitt Pfaller vom Diözesanverband zum Frauenfrühstück "Beim Schinner" eingeladen.

Die Aktion "Maria 2.0" in Münster im Mai 2019, als Frauen eine Woche lang in der Kirche streikten, habe unerwartet große Kreise gezogen. Der Frauenbund habe daraufhin im Juli 2019 am Fest der heiligen Maria Magdalena "Maria, schweige nicht!" gestartet. Frauen wollten sichtbar machen, wie viel ihnen der Glaube und die Kirche bedeuten. "Sie wollen eine partnerschaftliche Kirche, in der Männer und Frauen gleichberechtigt zusammenwirken und mit ihren eigenen Begabungen das Evangelium weitertragen", sagte Pfaller.

In der ersten Zeit der Urkirche hätten Frauen Gemeinden geleitet, missionarisch gewirkt und von Jesus erzählt, also gepredigt. Dann aber habe sich die junge Kirche den Gepflogenheiten der Umgebung angepasst und Frauen aus verantwortlichen Positionen zurückgedrängt, sagte die Referentin.

Das II. Vatikanische Konzil (1962 bis 1965) machte wieder deutlich, dass alle Getauften dieselbe göttliche Berufung und Bestimmung haben. Heute werde die Frage nach der Weihe von Frauen zu Diakoninnen und Priesterinnen immer wieder gestellt. Theologinnen und Theologen wiesen darauf hin, dass Jesus selbst keine Weiheämter eingesetzt habe und diese sich erst im Lauf der Zeit entwickelt hätten. Sogar einige deutsche Bischöfe könnten sich eine Weihe für Frauen vorstellen.

Im Frauenbund wolle man sich auf jeden Fall dafür einsetzen, dass die Kirche Frauen in die Leitung und in die geistliche Verantwortung mit einbezieht. "Frauen und Männer könnten das Evangelium wirksamer verkünden", betonte die Referentin. Bei ihr bedankte sich Rita Ponnath nach dem Vortrag.

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.