Das Riesengebirge im tschechisch-polnischen Grenzgebiet hatte sich der Fichtelgebirgsvereins (FGV) Kemnath als Ziel des dreitägigen Jahresausflugs auserkoren. Vom Quartier in einem Hotel in Spindlermühle unternahmen die 45 Ausflügler an zwei Tagen Wanderungen im höchsten Gebirge Tschechiens und Schlesiens. Dabei begleiteten sie deutschsprachige Reisewanderführerinnen.
Die erste Tour führte auf dem tschechisch-polnischen Freundschaftsweg. Die Reiseführerinnen hatten eine Sondererlaubnis besorgt, so dass der Bus bis zur Spindlerbaude (tschechisch für Hütte) fahren durfte, was sonst nur dem öffentlichen Linienverkehr gestattet wird. Von dort wanderte die eine Gruppe östlich über den Mittagsstein auf die 1603 Meter hohe Schneekoppe, Auf deren Gipfel verläuft die Grenze zwischen Polen und Tschechien.
Auf dem Rückweg kehrte die Gruppe in der Wiesenbaude ein, in der auch eine kleine Brauerei betrieben wird. Dann begann der Abstieg. Nach etwa 21 Kilometern war Spindlermühle erreicht. Die zweite Gruppe marschierte auf dem Freundschaftsweg nach Westen. Der Abstieg führte durchs Elbtal zurück zum Quartier. Diese Gruppe legte 18 Kilometer zurück. Am folgenden Tag machten sich die Ausflügler auf zum Böhmischen Paradies, einer Sandstein-Formation, bei der sich durch Erosion hohe Felstürme und tiefe Schluchten gebildet haben. Beiden Wandergruppen erschloss sich eine atemberaubende Landschaft, die auch viele Free-Climber nutzen. Danach ging es ins Schloss Hruba Skala zum Mittagessen.
Während der Busfahrten erzählten die Wanderführinnen viel von der Geschichte des Landes und ihren Bewohnern. Insbesondere die deutsche Vergangenheit der Region stieß auf Interesse, ebenso der Abdruck einer Wanderkarte von 1937, auf der die Orte noch mit deutschen Namen bezeichnet sind.
Die Reise hatte Georg Witt wieder organisiert. Bei den nächsten Jahresflügen wird dies sein Nachfolger Günther Lenk übernehmen.
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