Kemnath
13.11.2018 - 12:53 Uhr

Zuhören und kleine Gesten

Der Pressather Pfarrer Edmund Prechtl referiert bei der KAB Kemnath über Hospizarbeit.

„Hospizarbeit erfordert viel Fingerspitzengefühl und Einfühlungsvermögen“, betont Pfarrer Edmund Prechtl in der KAB-Monatsversammlung im Pfarrheim. Bild: jzk
„Hospizarbeit erfordert viel Fingerspitzengefühl und Einfühlungsvermögen“, betont Pfarrer Edmund Prechtl in der KAB-Monatsversammlung im Pfarrheim.

"Sterben gehört wie die Geburt zum Leben", betonte Pfarrer Edmund Prechtl in der Monatsversammlung der KAB. "Hospizarbeit - den Weg von Sterbenden und Trauernden begleiten" war sein Thema. Er erzählte eindrucksvolle persönliche Erlebnisse aus seiner Tätigkeit als Geistlicher und Sterbebegleiter. Jahrelang war er zweiter Vorsitzender der Hospiz-Initiative Fichtelgebirge und hat eine Ausbildung zum Hospizhelfer gemacht.

"Wie verhalte ich mich am Sterbebett?" lautete eine wichtige Frage. Dabei warnte der Geistliche aus Pressath vor Fehlverhalten und Floskeln wie "Das ist ja nicht so schlimm" oder "Das wird schon wieder". Gefragt seien Langmut, Höflichkeit und ein Gespür für die ernste Situation. "Geduldig zuhören, selber nicht zu viel reden, eigene Krankengeschichten nicht ausführlich schildern, Fragen des Schwerstkranken ehrlich beantworten und kleine Wünsche erfüllen ('Was brauchst du?')", solle der Besucher am Sterbebett. Oft seien es gerade kleine Gesten, die dem Schwerkranken am meisten helfen. In seinen schweren Stunden sollte der Kranke nicht allein gelassen werden. Um ihn aber nicht zu überfordern, dürfe der Krankenbesuch aber auch nicht zu lange dauern.

"Auch Kinder gehören ans Sterbebett" forderte Prechtl, "von den Erwachsenen wird oft unterschätzt, dass sie ein natürliches Gespür für Krankheit und Sterben haben." Dem Kranken in seinen schwersten Stunden beistehen sei sehr wichtig. Allerdings dürfe sich der Helfer nicht selbst überfordern. "Jeder reagiert anders", wusste der Geistliche, "deshalb muss jede Situation individuell bewertet werden." Weitere Themen waren "Seelsorge am Sterbebett", das "Sakrament der Krankensalbung" und "Christ und Trauer". Zuvor hatte Vorsitzender Peter Daschner beim Totengedenken an das kürzlich verstorbene KAB Mitglied Thea Götz erinnert. Die Adventsfeier der KAB ist heuer am Mittwoch, 12. Dezember, um 20 Uhr im Pfarrheim.

 
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