Während der oder die Unbekannten die Tankstelle in der Nacht auf Freitag aufgesucht hatten, waren sie in den anderen Fällen zwischen Samstag und Sonntag mit Spraydosen unterwegs. Als "Leinwand" haben sie sich unter anderem die Frontseite der Grund- und Mittelschule ausgesucht, auf der am Montag noch in etwa 1,5 mal 3 Metern Größe das Wort "Gang" prangte. Alleine hier schätzt die Polizei den Schaden auf "einen guten vierstelligen Betrag".
Auch der Seeleitenpark blieb nicht verschont. Dort beschmierten sie eine Karpfenskulptur sowie Teile des Abenteuerspielplatzes mit Farbe. Die Beschädigungen seien fast ausschließlich an öffentlichen Objekten entdeckt worden, berichtet die Polizei auf Nachfrage. Nur in einem Fall "ist eine private Fassade" dabei, die Scheune sei aber ungenutzt.
Wie die Inspektion weiter mitteilt, gehen die Beamten von mehreren jugendlichen Tätern aus. Sie kommen zu dieser Annahme, da die Graffitis unter anderem verschiedene Schriftarten aufweisen und öfter spezifische Jugendwörter wie "slay" verwendet wurden. Ausschließen können sie einen verfassungswidrigen Hintergrund, vielmehr zielen ihre Ermittlungen auf die "Eishockey-Szene ab, weil auch ein Bayreuther Club genannt wird". Insgesamt siedelt die Polizei die Höhe des verursachten Schadens in einem höheren vierstelligen Bereich an.
Bürgermeister Werner Nickl spricht von einer "Sauerei", von welcher die Stadt ob des Ausmaßes bislang weitgehend verschont geblieben sei. Er wisse nicht, "was in diesen Leuten vorgeht". Nicht nur, aber auch im Hinblick auf die Ausbildungsmesse am Samstag, 12. Oktober, im Schulzentrum seien die Schmierereien an der Grund- und Mittelschule "äußerst ärgerlich". Um den Schriftzug bis dahin zu überstreichen, müsse nun auf die Schnelle ein Maler gefunden werden. Völlig verunstaltet sei der Karpfen am Seeleitenpark. Es sei die Frage, ob dieser noch zu retten sei.
Welche Botschaft die Täter überhaupt vermitteln wollten, ist dem Rathauschef angesichts der Schriftzüge völlig unklar. Ob die Stadt - wie im Vorjahr auch einmal die Stadt Pressath - eine Belohnung zur Aufklärung aussetzen wird, macht Nickl von Gesprächen mit der Kemnather Polizei über das weitere Vorgehen abhängig. Er könne sich dies aber durchaus vorstellen, sollte sich kein Ermittlungserfolg einstellen. Allerdings setzt er große Hoffnung in die Arbeit der Beamten und ihre "hervorragende Aufklärungsquote".
Sie nehmen sachdienliche Hinweise unter Telefon 09642/92030 entgegen.
Kommentare
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.