Rund 3000 Tonnen Antibiotika nehmen die Deutschen pro Jahr ein, wusste Claudia Ritter in ihrem Vortrag im Familienzentrum Mittendrin. Doch häufig würden die künstlichen Bakterienkiller nicht mehr helfen, denn immer mehr Keime werden durch den leichtfertigen und in vielen Fällen auch unnötigen Einsatz von Antibiotika immun gegen die „Wunderwaffe“ der Schulmedizin. Das sei auch der Grund, warum jedes Jahr Hunderttausende in Krankenhäusern an Infekten, verursacht durch antibiotikaresistente Keime, sterben.
„Antibiotika aus Pflanzen können in vielen Fällen eine sinnvolle Alternative zu den herkömmlichen antibakteriellen Mitteln sein“, meinte die Heilpraktikerin. Sie hätten deutlich weniger Nebenwirkungen. Heilpflanzen und -kräuter mit antibiotischer (keimabtötender) Wirkung besässen pharmakologisch hochwirksame Substanzen wie ätherische Öle, Gerb- oder Bitterstoffe, die die Vermehrung von Bakterien und Mikroorganismen hemmen oder diese sogar zerstören. Als Beispiele nannte die Referentin Lauch- und Senföle und Scharfstoffe (Capsaicin), die in Paprika und Chili enthalten sind.
Pflanzliche Antibiotika unterlägen großen Qualitätsanforderungen. Sie sollten möglichst aus biologischem Anbau stammen. Die Kräuter müssten in dunklen Behältern aus Glas gelagert werden.
Bei grippalen Infekten verriet sie wirksame Rezepte mit Zimt (Tee und Tinktur). „Bis zu 90 Prozent sind Erkrankungen der Bronchien viral bedingt, dann helfen keine Antibiotika“, betonte sie. Ein milder Zwiebelsirup könne bei trockenem Husten und Husten mit viel Schleimproduktion heilsam sein. Bei Erkältungen sollten fünf bis zehn Tropfen ätherisches Thymianöl ins Badewasser geträufelt werden. Knoblauch sei ein Allheilmittel gegen Bakterien, Viren und Parasiten, Rettichsaft sei schleimlösend und entzündungshemmend.
Meerrettich sei lange Zeit das „Antibiotikum der Bauern“, erklärte Ritter. Die Zwiebel wärme, habe antibiotische sowie entzündungshemmende Effekte und fördere die Durchblutung. Der Kapuzinerkresse schrieb die Rednerin bakterienhemmende, antivirale und pilzfeindliche Eigenschaften zu. Ein damit angesetzter Essigtrunk helfe beim Ausheilen von Hefepilzinfektionen und beuge Harnwegsinfekten vor. Ingwer wirke brechreizlindernd, wärmend, cholesterinsenkend, verdauungsfördernd, kreislaufanregend und antimikrobiell. Probiotika unterstützten beim Darmaufbau.













Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.