Ergebnis des Bürgerentscheids steht fest: Mobilfunkmast bei Döltsch wird gebaut

Kirchendemenreuth
21.05.2023 - 20:04 Uhr

Das Ergebnis des Bürgerentscheids in Kirchendemenreuth ist eindeutig. Der umstrittene Mobilfunkmast bei Döltsch darf gebaut werden.

Kurz nach 18 Uhr werden im Rathaus Kirchendemenreuth die Stimmen zum Bürgerentscheid ausgezählt.

Der geplante Mobilfunkmast rund 200 Meter südlich der B 22 auf Höhe Döltsch darf gebaut werden. Mit 77,39 Prozent stimmten beim Bürgerentscheid am Sonntag die Einwohner von Kirchendemenreuths für das Vorhaben.

Ingesamt 682 stimmberechtigte Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde waren aufgefordert, ihre Entscheidung „pro oder contra Mobilfunkmast“ abzugeben. An der Urne im Rathaus wurden 216 Stimmzettel eingeworfen, an der Briefwahl beteiligten sich 122 Bürgerinnen und Bürger, fünf Stimmabgaben waren ungültig. Damit gaben insgesamt 308 Personen ihre Stimme ab.

Bei der Briefwahl unterstützten 45 Stimmen den Bürgerentscheid, bei der Urnenwahl stimmten 40 Bürgerinnen und Bürger für den Bürgerentscheid und somit gegen den Mobilfunkmast. Die Aufstellung des Mastes befürworteten bei der Briefwahl 132, an der Urne 176 stimmberechtigte Bürgerinnen und Bürger. Die Wahl- oder Abstimmungsbeteiligung betrug 58,36 Prozent.

Bürgermeister Gerhard Kellner sieht nach dem Abstimmungsergebnis einen klaren Bürgerauftrag für die Errichtung und den Bau des Mobilfunkmastes. Es werde damit auch belegt, dass der Bürgermeister und der Gemeinderat das „Ohr am Bürger“ haben und die Wünsche der Bürger jederzeit erkennbar seien. Der Vorwurf fehlender Transparenz sei nicht richtig, die Bürger seien in Versammlungen aufgeklärt worden. „Jeder hat die Möglichkeit die öffentlichen Gemeinderatssitzungen zu besuchen und sich zu informieren.“ Kellners Fazit: „Ich freue mich, dass wir den Bürgern nun die Möglichkeit bieten können, einen besseren Empfang zu haben und immer mobil erreichbar sind, was nicht in jedem Bereich der Gemeinde gegeben war.“

Matthias Steinkohl, Sprecher der Initiative gegen die Errichtung des Mobilfunkmastes, zeigte sich erfreut über die hohe Bürgerbeteiligung. „Es gibt im Endeffekt keinen Gewinner und Verlierer. Die Demokratie hat sich für den Masten entschieden“.

Brisant war bereits die Vorgeschichte dieses Bürgerentscheids. Angestoßen hatte ihn eine Gruppe von vier Personen, eben aus dem Ortsteil Döltsch. Sie sammelten Unterschriften gegen den Mast. 70 davon genügten, um den Entscheid zu erwirken. Die Gruppe verteilte ein mehrseitiges Schreiben in Kirchendemenreuth mit Argumenten, die Oberpfalz-Medien teilweise einsehen konnte. Namentlich genannt waren die Vier darauf allerdings nicht.

Aussagen, was sie antreibe, welche Argumente sie vorbrächten, verweigerten sie mehrfach auf Anfrage von Oberpfalz-Medien. Per Whatsapp teilte eines der Mitglieder mit: Die Debatte solle so sachlich wie möglich bleiben, es gehe ihnen um eine demokratische Abstimmung. In erster Linie, so viel wird klar, stören sich die Mast-Gegner an der Strahlung durch den Mobilfunkstandard 5G, die sie für gesundheitsschädlich halten.

Der Gemeindeanteil an dem Bau beträgt 60.000 Euro. Allein 5000 Euro zieht der Entscheid an diesem Sonntag aus der Gemeindekasse.

 
 

Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.