Der Kirchendemenreuther Etat ist stattlich. Das von Kämmerer Andreas Voigt zusammen- und auch in der Gemeinderatssitzung vorgestellte Zahlenwerk hat im Verwaltungsteil ein Volumen von von 2.049.091 Euro. Im Vermögensteil sind es 2.423.331 Euro. Auffällig ist, dass sich nach dem Haushaltsplanentwurf eine Zuführung vom Vermögenshaushalt an den Verwaltungshaushalt in Höhe von 39.831 Euro ergibt. Normalerweise ist es umgekehrt und es sollte eine Zuführung vom Verwaltungshaushalt zum Vermögenshaushalt erfolgen.
Kämmerer Voigt verwies unter anderen auf gestiegene Betriebs- und Personalkosten sowie auf die steigenden Zinsen und auf die geplanten umfangreichen Investitionen. Diese würden eine Kreditaufnahme in Höhe von zwei Millionen Euro erfordern. Auch der Höchstbetrag der Kassenkredite zur rechtzeitigen Finanzierung von Ausgaben nach dem Haushaltplan wird auf 200.000 (bisher 150.000) Euro festgesetzt. Unverändert bleiben die Steuer-Hebesätze (350 Prozent) für die Grundsteuer A und B sowie für die Gewerbesteuer.
Die wichtigsten Einnahmen im Verwaltungshaushalt sind unter anderem diverse Gebühren, Zuweisungen, Abgaben, Mieten und Pachten, die Grund- und Gewerbesteuern, die Einkommensteuerbeteiligung, die Umsatzsteuerbeteiligung, die Schlüsselzuweisung sowie die Einkommensteuerersatzleistung. Bei den Ausgaben im Verwaltungshaushalt schlagen unter anderen vor allem steigende Personalkosten, Schulverbandsumlagen, der Straßenunterhalt, die Kreisumlage, die Umlage an die Verwaltungsgemeinschaft, diverse Instandhaltungskosten, der Bauhof oder die Straßenbeleuchtung zu. Bei den Stromkosten rechnet der Kämmerer mit einer Verdoppelung.
Im Vermögenshaushalt sind unter anderem folgende Investitionen geplant: Baugebiet Queräcker (diverse Restkosten), Ausbau der Glasfaserversorgung, Investitionen beim Brandschutz, die Kindergartenerweiterung und natürlich als größter Brocken die Dorferneuerung von Obersdorf. Hier geht es vor allem um die Neugestaltung der Ortsstraßen und um die Kanalsanierung. Die Kommune rechnet bei dieser Maßnahme mit erheblichen Zuschüssen, deren Auszahlung wird aber voraussichtlich etwas dauern. Leicht gestiegen sind die Einwohnerzahlen (aktuell 884, Vorjahr 875). Schulden aus den Vorjahren (Rest 46038 Euro) sind nahezu getilgt. Für das Haushaltsjahr 2023 wird ein Kredit in Höhe von 2 Millionen Euro benötigt. Davon sollen 2024 und 2025 insgesamt eine Million Euro im Zuge einer Sondertilgung zurückbezahlt werden. Die ordentliche Tilgung beträgt ab 2024 jährlich 80.000 Euro. Der Gemeinderat stimmte dem Haushaltsplan einstimmig zu.
Bauangelegenheiten
Der Gemeinderat stimmte in seiner jüngsten Sitzung der Bauleitplanung der Nachbargemeinde Markt Parkstein zu (geplante Änderung des Flächennutzungsplans und Bebauungspläne für drei Solarparks). Einvernehmen gab es zudem bei einer Bauvoranfrage (Neubau eines Einfamilienwohnhauses in Denkenreuth 10) und beim Bauantrag zur Erweiterung eines bestehenden Rinderstalls mit Liegeflächen und Auslauf in der Gemarkung Oed. Bezüglich der Regenwassersanierung in Obersdorf erteilte das Gremium einen erweiterten Planungsauftrag. Bürgermeister Gerhard Kellner gab zudem eine Eilentscheidung bekannt. Dabei ging es um die Möblierung bei der Erweiterung des Kindergartens.
Der Haushalt einer Gemeinde
- Der Haushalt ist das (meist jährliche) Planungswerk für alle voraussichtlichen Aufwände und Erträge sowie Aus- und Einzahlungen der Kommune im Haushaltsjahr.
- Im Verwaltungshaushalt werden in der Regel die laufenden Einnahmen und Ausgaben veranschlagt.
- Aus dem Vermögenshaushalt werden Investitionen getätigt.
- Der Überschuss des Verwaltungshaushaltes dient zur Deckung der Ausgaben im Vermögenshaushalt.
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