Kirchenlaibach bei Speichersdorf
07.11.2019 - 13:33 Uhr

Zum "60." springen Neue auf Zug auf

Auf 60-jähriges Bestehen blickt die Eisenbahnerkameradschaft Speichersdorf zurück. Das Jubiläum feierte sie bei einem Kameradschaftsabend im Gasthaus Herrenwald. Auch ehrte sie verdiente Mitglieder.

Vorsitzender Adolf Pinzer (rechts) dankte Albert Reger für 39 Jahre Mitarbeit in der Vorstand der Eisenbahnerkameradschaft und besonders aktive Mitgliederwerbung. Bild: hai
Vorsitzender Adolf Pinzer (rechts) dankte Albert Reger für 39 Jahre Mitarbeit in der Vorstand der Eisenbahnerkameradschaft und besonders aktive Mitgliederwerbung.

"Mit den Feuerwehren oder den Soldaten- und Kriegervereinen, die alle schon 100 Jahre und mehr auf dem Buckel haben, sind wir mit 60 Jahren ein junger dynamischer Verein, dem noch ein paar Jahre zum Rentenalter fehlen", meinte Vorsitzender Adolf Pinzer in seiner Begrüßung. Er erinnerte er an die Vereinsgründung am 25. April 1959 in der Gastwirtschaft Kreuzer in Speichersdorf mit acht Mitgliedern.

Zweck und Ziel des Vereins sei damals die Hebung des Kameradschaftsgeistes und der kollegialen Gesinnung aller Mitglieder nebst Angehörigen gewesen. Dieses Motto habe bis heute nichts an Aktualität eingebüßt, meinte Pinzer. Ein wichtiges Thema bei der Gründung sei der Vereinsname gewesen. Am Ende habe die Bezeichnung Eisenbahnkameradschaft den Vorzug vor Zugführer- und Schaffnerverein erhalten, da man für alle Sparten der Deutschen Bundesbahn offen sein wollte.

Tanzveranstaltungen zu teuer

Bis Mitte der 1980er Jahre habe es jährlich drei Veranstaltungen gegeben. So ging es bei Fahrten an den Tegernsee, zum Bodensee, nach Passau und zu Rhein in Flammen. Zudem standen Kappenabende, Weihnachtsfeiern, Preisschafkopfwettbewerbe im Sportheim, im Gasthaus Kreutzer oder Gasthof Imhof und Tanzveranstaltungen im Kalender. Derartige Veranstaltungen würden heute den finanziellen Rahmen sprengen, bedauerte der Redner. Von der Haftung ganz zu schweigen.

Fünf Vorsitzende standen seit der Gründung an der Spitze der Kameradschaft: Albrecht Köppel bis 1965, Hans Lehner bis 1975, Karl Stiegler bis 1982, Leonard Horn bis 2010 und seitdem Adolf Pinzer. 31 Jahre - bis 1990 - übte Adolf Becker die Schriftführertätigkeit aus.

Wie sehr die Kameradschaft geschätzt wurde, zeigt die Mitgliederentwicklung. Mit acht Gründungsmitgliedern gestartet, legte der Verein bis 1967 auf 83 und bis 1984 auf den Höchststand von 210 Mitgliedern zu. Aktuell sind es 94 Mitglieder. Dank der erfolgreichen Mitgliederwerbung von Albert Reger und Roland Küffner konnten jüngst 15 Neuaufnahmen verzeichnet werden, freute sich Pinzer. "Damit haben wir einen soliden Grundstock von jungen Mitgliedern, die die Kameradschaft sicher in eine erfolgreiche Zukunft führen werden."

Auch hatte sie immer "Originale" in ihren Reihen, die für unvergessliche Anekdoten sorgten. Ein solches sei Adolf Becker gewesen, meinte der Vorsitzende. Als unvergesslich wertete er das Missgeschick bei einer Tanzveranstaltung. Bei seinem Grußwort auf der Bühne sei Becker zu dicht an sein volles Bierglas gekommen, so dass es in die unmittelbar darunter stehende und geöffnete Kasse von Adolf Seebauer fiel. Seitdem sei die Kameradschaft beider etwas abgekühlt gewesen.

Pinzer erinnerte auch am Jim Matzke, seines Zeichens Busfahrer und Fußballer beim TSV Kirchenlaibach. Bei Auswärtsspielen sei immer ein Bus eingesetzt worden. Im Anhänger hätten die Spielerfrauen oder Freundinnen Platz genommen. Eines Tages sei der Bus aber ohne Anhänger losgefahren. "Das Abkuppeln soll Jim Matzke heimlich besorgt haben. Das Frauen Geschrei soll fürchterlich gewesen sein", berichtete Pinzer.

Der Vorsitzende erinnerte auch an Gründungsfeste. So wurde das Zehnjährige am 5. Juni 1969 Landgasthof Imhof und das 25. Jubiläum am 6. Mai 1984 im Gasthaus Etterer gefeiert. Die Musikfreunde sorgten damals unter Leitung von Frau Jentsch für die feierliche Umrahmung und die Kapelle Fraunholz für einen beschwingten Tanzabend.

Fritz Grüner von Anfang an dabei

Anschließend zeichnete Pinzer mit seinem Stellvertreter Wolfgang Nickl das noch einzige lebende Gründungsmitglied Fritz Grüner aus. Er dankte ihm für 60 Jahre Treue und Verbundenheit zur Eisenbahnerkameradschaft und für seine rege Teilnahme an den Veranstaltungen. Ein besonderes "Vergelt's Gott" galt auch Albert Reger. Er war von 1980 bis 2016 Mitglied im Vereinsausschuss und übt seit 2016 das Amt des Schriftführers aus. Ihm galt Dank für 39 Jahre Mitarbeit und aktive Mitgliederwerbung.

Vorsitzender Adolf Pinzer (Mitte) zeichnete mit seinem Stellvertreter Wolfgang Nickl (rechts) das noch einzige lebende Gründungsmitglied Fritz Grüner aus. Beide dankten ihm für 60 Jahre Verbundenheit zur Eisenbahnerkameradschaft und für seine rege Teilnahme an den Veranstaltungen. Bild: hai
Vorsitzender Adolf Pinzer (Mitte) zeichnete mit seinem Stellvertreter Wolfgang Nickl (rechts) das noch einzige lebende Gründungsmitglied Fritz Grüner aus. Beide dankten ihm für 60 Jahre Verbundenheit zur Eisenbahnerkameradschaft und für seine rege Teilnahme an den Veranstaltungen.
 
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