Es war eine sehr gelungene Aufführung unter der Regie von Angelika Guder-Späth zum 30. Bühnenjubiläum. Josef Dötsch freute sich, eine ganze Reihe von Gründungsmitgliedern begrüßen zu können, die vor drei Jahrzehnten mit ihm auf den Brettern standen. Willkommen hieß er ebenso die Theatergruppe "die hinter dem Berg wohnt". Die Mehlmeiseler Dorfkomödie fühlte sich gleich angesprochen. Ein schallendes Wortgefecht läutete so den sehr amüsanten Abend ein.
Viel Zeitgeist und Bürokratie, verpackt in einer satirischen Betrachtung voller überraschender Pointen, begeisterte die Besucher. Sie erlebten den Kleinbauern Karl Dörrzapf, der auf raffinierte Weise die Fördertöpfe aus den EU-Subventionen anzapfte. Zum Vorteil auch für den Ortspfarrer, der viele Spenden für seine Kirche bekam.
Allerdings geriet Karl bei der Kontrolle durch das Landwirtschaftsministerium in äußerste Bedrängnis. Die ständig ölverschmierte und Bulldog reparierende Schwester Klara half ebenso wie die Männer jagende Magd Lore Weise, die Emanze Monika Katzenauer oder der dem Außerirdischen zugewandte Nachbar Fred Schweiß.
Auf der Seite des Landwirts standen seine Verehrerin Michaela Baiersknecht und nicht zuletzt Butler Johann, der am Schluss die Lösung auf dem Silbertablett präsentierte. Er selbst war der Hauptgewinn eines Preisausschreibens, an dem Klara teilgenommen hatte. Eine Woche lang verkörperte er die High Society auf dem Hof mit ein paar Hektar Land, aber mit 800 Kühen - laut Förderantrag. Selbst den Friedhof hatte Bauer Dörrzapf als landwirtschaftliche Nutzfläche gemeldet, und rein rechnerisch musste ein Kalb täglich 200 Liter Milch liefern - auf dem Papier zumindest.
In den Rollen glänzten Josef Dötsch als Kleinbauer Karl Dörrzapf, Elke Bauer als dessen Schwester Klara und Matthias Siebeneichner als Beamter des Landwirtschaftsministeriums. Ronja Prechtl schlüpfte in die Rolle der Magd Lore, Josef Bauer in die von Pfarrer Udo Glaser, Michael Scherm hatte als Nachbar Fred Schweiß Kontakt mit Außerirdischen, Carina Peetz war als Michaela Baiersknecht die Verehrerin des Bauern, die Emanze Monika Katzenauer stellte Gabi Koslowski dar, Christopher Buchbinder den steifen Butler Johann und Bastian Buchbinder kam als Hippie Heinzi Brutzel.
Hinter der Bühne wirkten Souffleuse Kerstin Legath sowie Martina Buchbinder und Claudia Popp in der Maske mit.
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