Kirchenpingarten
04.02.2025 - 11:15 Uhr

Frankenpfälzer Bühne versprüht neben Weihwasser jede Menge Unterhaltung

Seit 1989 begeistert die Frankenpfälzer Bühne das weite Umland mit ihren Theateraufführungen. Zum halbrunden 35. Geburtstag brachten sie den Schwank „Wallfahrt und Weihwasser“ auf die Bühne.

„Ein ganz närrisches, katholisches Stück“, versprach Josef Dötsch, Vorsitzender der Frankenpfälzer Bühne, den Gästen der Theateraufführungen "Wallfahrt und Weihwasser" unter der Zusicherung: „Wir lassen auch die Evangelischen rein.“

Ganz schnell wurden die Zuschauer über die Zweideutigkeit des Titels aufgeklärt. Der beleibte Wallfahrtsort Au braute nicht nur ein spezielles Weizenbier, das sie unter den Namen „Wallfahrt“ im Dorfwirtshaus verkauften, sondern brannte zudem einen hochprozentigen Schnaps. „Weihwasser“ hieß der klare Rachenputzer. Sehr oft wurde dieser mit dem Trinkspruch „Mutter von der Au, steh uns bei“ in Anspruch genommen.

Ministrant übernimmt Messen

Im Mittelpunkt der Handlung stand das Problem, dass Ortspfarrer Lorenz (gespielt von Josef Bauer) seinen alten Freund in einem Tiroler Hospiz besuchen muss. Damit das Leben in dem 600-Seelen-Ort nicht verödet, engagiert der Geistliche seinen Neffen und Schauspieler Anton (Michael Scherm) als Vertreter. Als Ministrant war der mit den kirchlichen Ritualen vertraut.

Der „Aushilfspfarrer“ allerdings schafft es im Handumdrehen, dass die Gottesdienste wieder „gerammelt voll“ sind, wie es zu Beginn des zweiten Aktes hieß. Besonders die weibliche Welt wird von ihm angezogen. So auch die nach auswärts verheirateten Schönheiten des Dorfs. Frühschoppenbesucher des Gasthauses „Zur Einkehr mit Segen“ stellen dazu neidvoll fest: „Die Granaten sind weg, das Gelump haben wir geheiratet.“

Auf die Wirtstochter Helena (Carina Peetz) vom Wirt und Bürgermeister Hans Biederer (Josef Dötsch) hat der Jungbauer Martin Vilser (Bastian Buchbindern) ein Auge geworfen. Allerdings entgeht dem „Aushilfspfarrer“ der Charme der Wirtstochter nicht. Beide kommen sich näher. In diese Idylle platzt urplötzlich Constanze, die ehemalige Liebschaft des Pseudogeistlichen. Franziska Steiner verkörpert sie mit ihrem ersten Bühnenauftritt und sorgt für einigen Wirbel.

Oma und Stier werden geheilt

Zu allem Ungemach erkrankt die Großmutter des Jungbauern schwer und sein Dorfstier Laurenzio beginnt dramatisch zu schwächeln. Beide, Oma und Stier, erleben eine Heiligenerscheinung durch die vom Jungbauern aus der Wallfahrtskirche entwendete Muttergottesstatue, was Oma und Stier von ihren Übeln befreit. Das Geschick der Tierärztin und Jägerin Edelgund (Bianca Schiffner) verhindert zum Schluss einen Skandal in Verbindung zum „Aushilfspfarrer“ und dem Diebstahl aus der Kirche. Wichtige Rollen übernehmen in dem Schwank die Mesnerin (Elke Bauer) und ihre Freundin, die Zitzlerin (Anita Schmidt), sowie der Großbauer Ammer (Thomas Gottsmann).

Hinter der Bühne wirkten mit Regisseurin Angelika Guder-Späth, Souffleuse Kerstin Legath und Martina Buchbinder sorgte für die Maske. Für die Technik zeichnete Sebastian Geiß verantwortlich. Er blickte zugleich als Stier Laurenzio auf die Bühne. Mit der Einladung zu den Theaterabenden 2026 bedankte sich die Frankenpfälzer Bühne bei ihren Besuchern.

 
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