Bei einer Führung durch diese „Stadt unter der Stadt“ hörten sie, dass die Felsenkeller ursprünglich durch Erzabbau entstanden sind und vermutlich zwischen dem 15. und 19. Jahrhundert durch Gänge erweitert wurden. In Kriegszeiten waren die Keller auch Orte der Zuflucht. Interessant ist dabei der Werdegang dieses gut besuchten Brauereikellers: 1857 kam der Brauer Hugo Bayerlein in seine Heimatstadt Bayreuth zurück, erwarb auf dem „Herzog“ beim Roten Main Grundstücke, stellte den Antrag, eine Mälzerei, ein Sud- und ein Wohnhaus zu erbauen und fing an, Bier zu brauen. Dank der Lagermöglichkeit in den Kellern überzeugte das Bier der „Bayreuther Bierbrauerei AG“ die Kunden und musste bald bis Thüringen geliefert werden. 1965 erwarb die Brauerfamilie Maisel mit ihrer Brauerei „Gebrüder Maisel“ ein großes Paket der Aktien, sorgte damit für einen positiven Impuls zur Entwicklung der „Brauerei AG“. Bis heute besteht eine Zusammenarbeit. „Die Bayreuther Bierbrauerei AG bleibt im Handeln selbstständig der Tradition treu, führt sie im Sinne eines Hugo Bayerlein als klassische Familienbrauerei“, hieß es bei der Führung.
Bei Führungen durch die Bierkeller erinnern eine „Katakombenküche“ und ein Kellergang, der als Lazarett genutzt werden konnte, auch an die Zeit qualvoller Enge, als im April 1945 viele Bayreuther Bürger aus Angst und zum Schutz vor Bombenangriffen der Alliierten in diese Keller flüchteten. Nur wenige Tage, bevor US-Truppen die Stadt besetzten, hatten Bomben Industrieanlagen und den Güterbahnhof zerstört, große Schäden an den Häusern angerichtet und Tausende von obdachlosen Menschen hinterlassen.
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