Landauf, landab zeigt sich derzeit das gewohnte Bild: In den konstituierenden Sitzungen der Kommunalparlamente herrscht eine triste Atmosphäre. Die staatlichen Infektionsvorschriften schreiben „Abstand halten“ vor - Gift für ein symbolisches Aufeinanderzugehen nach zum Teil hitzigen Auseinandersetzungen im Wahlkampf. Da helfen nur Beteuerungen zum guten Willen für ein sachliches Miteinander bei künftigen Streitpunkten. Für Spannung gleich in der ersten Sitzung sorgen allenfalls einige Personalentscheidungen, wie in Kirchenthumbach.
Nach Dank, Anerkennung, Urkunden und einem Glaswappen der Marktgemeinde für die zum 30. April 2020 ausgeschiedenen Marktgemeinderäte schritt Bürgermeister Jürgen Kürzinger zur Vereidigung der neuen Ratsmitglieder Jürgen Adelhardt (Wählergemeinschaft Sassenreuth), Philipp Kroher und Ewald Plößner (CWG), Georg Schraml (Bürgergemeinschaft Thurndorf) und Christine Smith (SPD). Alle leisteten gemeinsam den Eid und gelobten dabei Treue zum Grundgesetz und zur Verfassung des Freistaates Bayern und versprachen, ihre Amtspflichten "gewissenhaft zu erfüllen" und die Rechte der Selbstverwaltung zu wahren.
Dies war auch die Stunde der Wahl der Bürgermeister-Stellvertreter. Auf Vorschlag von Georg Adelhardt - die Wahl von zwei Stellvertretern bewähre sich seit 18 Jahren - und einer weiteren Empfehlung des Bürgermeisters entschied sich das Gremium zur Wahl eines zweiten und eines weiteren Bürgermeisters.
Nach dem CSU-Vorschlag von Winfried Sporrer zur Wiederwahl von Josef Schreglmann zum zweiten Bürgermeister und dem Plädoyer von Alexander Schatz (Bürgergemeinschaft Thurndorf), dem im Bürgermeisterrennen mit 48,2 Prozent knapp gescheiterten CWG-Kandidaten Ewald Plößner das Vertrauen zu schenken, fieberten Rat und Publikum dem Ergebnis der geheimen Abstimmung entgegen. Sahen nach Äußerungen des SPD-Bürgermeisters am Wahlabend über eine auch in Zukunft gut vorstellbare Zusammenarbeit mit der CSU manche Josef Schreglmann in der Favoritenrolle, so setzten die Unterstützer des CWG-Kandidaten auf den frischen Wind eines Seiteneinsteigers.
Überraschend dann das klare Wahlergebnis: Bei einem ungültigen und 16 gültigen Stimmzetteln zählten die Wahlhelfer für Ewald Plößner 10 und für Josef Schreglmann 6 Stimmen. Stürmischer Beifall besonders aus den Besucherreihen begleitete die Bekanntgabe des Wahlergebnisses. Freudestrahlend versprach der Wahlsieger: „Ich werde ein zweiter Bürgermeister für alle sein.“ Es liege ihm an einer guten Zusammenarbeit auf allen Ebenen im Sinne des Gemeinwohls, sagte Plößner.
Mit Blick auf den weiteren Wahlgang zur Wahl des dritten Bürgermeisters empfahl er ein Votum für Alexander Schatz. Winfried Sporrer schlug Rudi Stopfer von der Wählergemeinschaft Heinersreuth vor, der jedoch eine Kandidatur ablehnte. In wiederum geheimer Wahl stimmten zwölf Ratsmitglieder für Alexander Schatz. Fünf Stimmzettel waren ungültig oder enthielten andere Namen.




















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