Kirchenthumbach
01.04.2019 - 11:54 Uhr

Experte klärt über Medikamente auf

Gut besucht war das Mitgliedertreffen der Seniorengemeinschaft "Generation Hand in Hand" im Pfarrzentrum Sankt Josef in Kirchenthumbach. Die Gemeinschaft hatte zu einem Vortrag mit Apotheker Stefan Weidinger geladen.

Apotheker Stefan Weidinger zog mit seinem Vortrag die Senioren in seinen Bann. Aufmerksam lauschten sie den Informationen, die Weidinger über Tabletten, Tropfen, Pflaster und Sprays gab. Bild: lep
Apotheker Stefan Weidinger zog mit seinem Vortrag die Senioren in seinen Bann. Aufmerksam lauschten sie den Informationen, die Weidinger über Tabletten, Tropfen, Pflaster und Sprays gab.

In seinem Referat ging Stefan Weidinger unter anderem auf die richtige Einnahme von Medikamenten, Arzneimittel als Sucht, Verträglichkeit, Nebenwirkungen sowie Zuzahlung und Preisvorschriften ein. In Arzneien sah der Experte ein Einnahmemittel mit „Wirkung auf den Körper“. Medizinprodukte wie Bandagen, die physikalische Wirkungen auf den Körper haben, sowie Nahrungsergänzungsmittel als Lebensmittel mit speziellen Vorzügen. Kritisch äußerte er sich zu Tabletten, oder Tropfen aus der Werbebranche. Seine Meinung: „Teuer heißt nicht immer gut“.

Der Pharmazeut empfahl den Zuhörern, Arzneimitteln kühl, trocken, dunkel und hygienisch zu lagern, sie in ihren Verpackungen zu lassen und das Ablaufdatum zu berücksichtigen. Wegen möglicher Umweltschäden sollten sie nicht über die Toilette entsorgt werden. "Achten Sie darauf, wann Sie die Medikamente einnehmen sollen", appellierte der Apotheker an seine Zuhörer. Er begründete dies damit, dass manche Wirkstoffe unter anderem erst im Dünndarm zu wirken beginnen und daher nicht der Magensäure ausgesetzt werden sollten. Er riet dazu, Medikamente mit aufgerichtetem Oberkörper und mit einem Glas Wasser einzunehmen. Es sollte kein Tee, Kaffee, Milch oder Säfte verwendet werden.

Eingehend befasste sich der Referent mit den Besonderheiten bei von Pflastern, die über die Haut ihre Wirkstoffe abgeben. Auch bei Asthmasprays sollte man in der Apotheke oder der Praxis nach der Anwendung fragen. Insulinspritzen gehören in den Kühlschrank, Nadeln sollten nur einmal verwendet und die Einstichstelle regelmäßig gewechselt werden, gab Weidingen als Tipp. Augen- und Ohrentropfen sollten wegen der besseren Verträglichkeit nach der Entnahme aus dem Kühlschrank leicht angewärmt werden.

Auch auf Zuzahlungen ging Weidinger ein. Alle Apotheken würden ein Computerprogramm verwenden, um den Zuzahlungspreis auszurechnen. Es gibt gelbe, rosa und grüne Rezepte. Gelbe Zettel sind für Schmerzmittel. Medikamente mit grünem Zettel sind komplett selber zu bezahlen.

Bei rosa Zetteln und dem „wichtigen Kreuzchen“ gehe die Rechnerei los. Die Selbstbeteiligung betrage generell zehn Prozent, mindestens aber fünf Euro, der Höchstbetrag ist zehn Euro. Dann komme es noch auf den Preis des Medikamentes an und ob die Krankenkasse mit der Pharmaindustrie einen Sonderpreis ausgehandelt hat. Bei chronisch Kranken kann bei den Zuzahlungen einiges zusammenkommen, daher sollten alle Quittungen aufgehoben werden. Ein chronisch kranker Patient muss bis zu einem Prozent seines Bruttojahreseinkommens tragen, den Rest bezahle laut dem Redner die Kasse.

Elisabeth Gottsche (links) und Vorsitzender Karl Lorenz (rechts) von der Seniorengemeinschaft "Generation Hand in Hand" bedankten sich bei Apotheker Stefan Weidinger für den Vortrag über Tabletten, Tropfen und Co. Bild: lep
Elisabeth Gottsche (links) und Vorsitzender Karl Lorenz (rechts) von der Seniorengemeinschaft "Generation Hand in Hand" bedankten sich bei Apotheker Stefan Weidinger für den Vortrag über Tabletten, Tropfen und Co.
 
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