Mit aller Deutlichkeit informieren und aufklären soll ein Flyer der Interessengemeinschaft Bürgerbegehren, den die Verantwortlichen um Sprecher Hermann Hummler vorstellten. Das Informationsblatt soll aufklären und Behauptungen in Veröffentlichungen der SPD und der CSU klarstellen. Die IG-Initiatoren wurmt besonders die Unterstellung, das der Erhalt des alten Schulareals den Schulstandort Kirchenthumbach gefährde. "Eine absolut unsinnige Schlussfolgerung", stellte der ehemalige Leiter der Kirchenthumbacher Grund- und Teilmittelschule Gerhard Dettenhöfer fest.
Für die Interessengemeinschaft steht deshalb fest: SPD und CSU ersetzen teilweise sachbezogene Informationen durch Panikmache. Die IG setze auf Aufklärung, so Hummler. „Der Erhalt der Schulgebäude einschließlich Elisabethenheim soll einen Schulhausneubau nicht verhindern“, stellte er klar.
Allerdings stößt der Neubaustandort neben dem alten Schulgebäude wegen der unzureichenden Flächengröße und fehlender Mindestabstände auf Unverständnis. Einig waren sich die Mitglieder der IG, einen geeigneteren Standort zu finden. Dieser biete sich zum Beispiel mit dem Grundstück Rauch an. Bis heute vermisst Martin Kohl Grundstücksverhandlungen mit dem Eigentümer. Ein größeres Grundstück biete die Möglichkeit, das Schulprojekt in ein- oder zweigeschoßiger Bauweise zu verwirklichen, argumentierte er. Mit der Vermeidung eines „Hochhaus-Kolosses“ spare sich die Gemeinde erhebliche Kosten, urteilte er.
"Hochfliegende" Pläne
Rosi Schuller verwies auf das gute Beispiel des Marktes Neuhaus/Pegnitz. Bei gleicher Größenordnung und einer ebenerdigen Bauweise der Funktionsräume spare sich Neuhaus einige Millionen Euro. Auch Peter Eller bewertete die aktuellen und sprichwörtlich „hochfliegenden“ Pläne mit insgesamt zwölf Treppen und einer Projekthöhe bis zu 20 Metern als Wahnsinn.
Gerhard Seemann verwies zudem auf explodierende Kosten. Die Interessengemeinschaft rechnet mit 10 Millionen Gesamtkosten bei einem Kostenanteil der Marktgemeinde von zirka 6 Millionen Euro. Deshalb lohne sich Bemühen, die Standortfrage für die neue Schule zu überdenken.
Mit Blick auf künftige Nutzungsmöglichkeiten des bestehenden Schulkomplexes und des Elisabethenheimes zeigte sich vor allem Kohl als Befürworter zum Erhalt historischer Bausubstanz. „Das gewachsene und unverwechselbare Ortsbild Kirchenthumbachs wäre mit dem Abbruch des Ensembles ein Stück ärmer“, urteilte der Diplom-Ingenieur. Mit der Feststellung „Stein und Mörtel bauen ein Haus, Geist und Liebe schmücken es aus“, warb er leidenschaftlich um den Erhalt der Gebäude. Kohl wusste auch von der guten Bausubstanz des 1956 errichteten und 1986 sanierten und erweiterten Schulgebäudes.
Zahlreiche Nutzungsmöglichkeiten
Die Interessengemeinschaft zeigte sich davon überzeugt, die nach einem Schulhausneubau leerstehenden Räumlichkeiten mit Nutzung staatlicher Fördergelder neuen Verwendungen zuzuführen. Hummler nannte in einer Ideensammlung die Schaffung von Mehrgenerationen-Räumen, digitale Seniorenfortbildungen, barrierefreies Wohnen, eine Tagespflegeinrichtung, Veranstaltungsräume für das VHS-Programm und weitere kulturelle Nutzungsmöglichkeiten. Überlegenswert sei zudem eine Umnutzung zum Ärztehaus oder für Behandlungsraume der Physiotherapie. Denkbar sei auch die Umwidmung zum Rathaus.
Vorschläge gab es auch zur künftigen Verwendung des Elisabethenheimes. So denkt die IG zum Beispiel an Unterrichtsräume für die Musikschule, an Ausstellungsräume für wechselnde Ausstellungen, an Archivräume und an die Verwendung für Vereine ohne eigenes Vereinsheim. Das Gremium beleuchtete auch die finanziellen Vorteile einer Weiterverwendung des Areals und nannte unter anderem die Vermeidung hoher Kosten für Abriss und Entsorgung und den Gewinn von zirka 2000 Quadratmetern für Wohn-, Büro- und Veranstaltungsflächen.
„Gehen Sie zur Wahl und stimmen Sie mit einem eindeutigen JA für den Erhalt der Schulgebäude mit dem Elisabethenheim. Ihre persönliche Meinung ist uns wichtig. Nur so schaffen wir ein breites Meinungsbild zur Zukunft einer unverwechselbaren Marktgemeinde“, appellierten die Sprecher der IG zum Abschluss.
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