"Fräulein Semmelmann, ich diktiere Ihnen jetzt einen Brief. Schreiben Sie zügig in Steno mit und tippen ihn dann sauber und ordentlich auf der Maschine." Aus dieser Zeit, als solche Aufforderungen in den damals noch kleinen und kargen Büros zu hören waren, stammen die Bürogegenstände, die zurzeit im Schaufensterl am Kirchenthumbacher Marktplatz ausgestellt sind. Sie waren modern, als das einfache Handschreiben mit spitzer Feder und Bleistift langsam "out" wurde. Der Buchhalter bekam eine manuelle Rechenmaschine, und das Mädchen vom Amt verabschiedete sich vom Stöpseln und wechselte zur Wahlscheibe des Telefons. Martin Kohl hat die Utensilien zusammengetragen. Als Motto der Kleinausstellung wählte Kohl: "Wer sammelt, schreibt Geschichte und erzählt Geschichten."
Zu sehen sind Telefone aus verschiedenen Zeitepochen, Papierlocher, Briefwaage, Schreibmaschinen unter anderem aus dem Hause Rheinmetall und Olympia aus dem Büromaschinenwerk Erfurt, Tintengläser, Rechenmaschinen, Guttenberg-Gummileim, Zirkel, Firmenstempel und Rechenschieber sowie eine Buchungsmaschine. Dazwischen steht ein alter Wecker. Schon immer galt: Der gesündeste Schlaf ist der Büroschlaf. Um vom Chef nicht bei einem Nickerchen am Schreibtisch erwischt zu werden, gehörte ein schrillender Wecker zur Grundausstattung einer "Schreibstubm," quasi als Alarmgerät.
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