Kirchenthumbach
17.10.2019 - 15:52 Uhr

Kirchenthumbacher Theaterszene feiert 30. Geburtstag

Seit 30 Jahren gibt es in Kirchenthumbach wieder regelmäßig Aufführungen von Laienschauspielern. Zu verdanken ist das 15 theaterbegeisterten Frauen und Männern.

Das legendäre Josefshaus, wo nach dem Krieg Theater gespielt wurde. 1974 fiel es der Spitzhacke zum Opfer. Repro: ü
Das legendäre Josefshaus, wo nach dem Krieg Theater gespielt wurde. 1974 fiel es der Spitzhacke zum Opfer.

Früher standen die Bühnen zuerst im Postsaal und nach dem Zweiten Weltkrieg im Josefshaus. Mit dem Abriss des Josefshauses 1974 wurden die örtliche Schauspielerei und das Theater zur Grabe getragen. Noch heute weinen dem Josefshaus viele Bürger nach. Die Darsteller kamen früher aus den Reihen des Burschenvereins und später aus Jungkolping und Kolping.

15 Jahre später, am 15. Juni 1989, trafen sich 15 theaterbegeisterte Frauen und Männer. Die Versammlungsleitung hatte Thomas Frankenberger übernommen. Einziger Tagesordnungspunkt und Ziel des Abends war es, die Tradition des Theaterspielens wieder aufleben zu lassen. Dazu stand die mobile Bühne im damals neu erbauten Pfarrheim zur Verfügung. Man war sich sehr schnell einig, ein Bühnenstück auszuwählen und sich intensiv in den Probestress zu stürzen. Bereits im November wurde das Theaterstück "Hahnenkampf" von Heinrich Lautensack aufgeführt. Darsteller waren damals: Ludwig Geitner, Annemarie Bauer, Herbert Lindner, Willi Rauch, Markus Kleber, Margit Steger, Gabi Strauß, Franzi Kohl, Gerda Kraus, Ulrike und Angela Rinnagl, Christine Uhl, Michaela Heckentaler und Maria Fröhlich. Motiviert durch den nie erwarteten Erfolg der ersten Saison beschlossen die Akteure, jeweils im November "Kirchenthumbacher Theatertage" zu veranstalten. Auf dem Spielplan stehen bis heute ländliche Lustspiele oder Boulevardkomödien. Einer der Höhepunkte war das Freilichtspiel "Eisenhut" im Jahr 2014 auf dem Marktplatz.

Die Theatergruppe ist mittlerweile zu einer festen Einrichtung in der Kirchenthumbacher Kulturszene geworden. An zwei Wochenenden im Herbst bereitet das Ensemble seinem Publikum einige vergnügliche und erheiternde Stunden. Was auffällt: Die Zuschauer kommen längst nicht nur aus Kirchenthumbach, sondern zu einem beträchtlichen Teil aus der näheren und weiteren Umgebung.

Im Oktober 1992 taten sich Spieler und Freunde der Theatergruppe schließlich zu einem Verein zusammen. Der Verein ließ sich in das Amtsgericht eintragen. Seitdem ist die Theatergruppe Kirchenthumbach e.V. Mitglied des Theaterlandesverbandes und somit automatisch Mitglied des Bundes Deutscher Amateurtheater e.V. Von 1998 bis 2011 verfügte der Verein über eine eigene Jugendabteilung, die von Christina Uhl geleitet wurde. Es wurde aber nicht nur Theater gespielt. In den Jahren 1993 bis 1999 gab es auch sieben Starkbierfeste. Der Höhepunkt dieser Veranstaltungen, eine Art "Derbleck'n" der Gemeindepolitik und -politiker, entstammten allesamt aus Kopf und Feder von Helmut Fraunholz, der zudem ein exzellenter Schauspieler war.

Jetzt richtet sich der Fokus auf die Kirchenthumbacher Theatertage 2019. Premiere ist am Freitag, 8. November, um 19.30 Uhr im Pfarrheim. Zur Aufführung gelangt das Stück „Zweimal Himmel und zurück“ von Regina Harlander.

Auf der Bühne der Kirchenthumbacher Theatergruppe geht es damals wie heute rund. Repro: ü
Auf der Bühne der Kirchenthumbacher Theatergruppe geht es damals wie heute rund.
 
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